Handelsverband kämpft weiter für verkaufsoffene Sonntage im Südwesten

Stuttgart (dpa/lsw) - In Zeiten von Corona sollen die verkaufsoffenen
Sonntage nicht so streng gehandhabt werden wie sonst - das fordert
der Handelsverband Baden-Württemberg. «Es geht nur um drei
verkaufsoffene Sonntage pro Jahr, die aber im Moment wie ein kleines
Konjunkturprogramm wirken könnten und dabei den Staat nichts kosten»,
argumentiert die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes, Sabine
Hagmann. Am Dienstag soll das Thema auf Antrag der
FDP-Landtagsfraktion im Wirtschaftsausschuss diskutiert werden.

Das Bundesverwaltungsgericht hatte erst vor gut zwei Wochen einer
Klage der Gewerkschaft Verdi entsprochen und die strengen Vorgaben
für die Sonntagsöffnung bestätigt. «Vielleicht denkt Verdi ja noch

mal darüber nach», sagte Hagmann der Deutschen Presse-Agentur am
Dienstag. Es gehe nicht um eine dauerhafte Lockerung der Regeln,
sondern um eine Ausnahme wegen Corona. Viele Beschäftigte wollten
gerne arbeiten, das zeigten an normalen verkaufsoffenen Sonntagen die
Listen derer, die sich einsatzbereit meldeten.

Das Problem der verkaufsoffenen Sonntage liegt darin, dass ein
besonderer Anlass bestehen muss - etwa ein Stadtfest oder ähnliche
Veranstaltungen. «Solche Veranstaltungen plant aber derzeit wegen
Corona keine Kommune, weil im Falle einer Corona-Absage der ganze
finanzielle Aufwand umsonst war», sagt Hagmann. Andere Bundesländer
arbeiten nach Angaben des HBW bereits an Alternativen, etwa die
verkaufsoffenen Sonntage ausnahmsweise wegen des öffentlichen
Interesses zuzulassen.