Gütersloher erleichtert nach Ende der Corona-Einschränkungen

Gütersloh (dpa/lnw) - Am ersten Tag nach der Aufhebung der strengeren
Corona-Einschränkungen im Kreisgebiet durch das
Oberverwaltungsgericht (OVG) herrscht Erleichterung in der Innenstadt
von Gütersloh. «Es ist gut, dass sich alles wieder normalisiert»,
sagte Fleischverkäuferin Christel Röer am Dienstagmorgen auf dem
Markt in Gütersloh. Allerdings sei die Innenstadt jetzt wegen der
Ferien in NRW relativ leer. Auf die Fahrten in den Urlaub habe ja
auch kaum einer verzichten wollen. «Auch wenn es anfangs hieß, die
Gütersloher seien nicht willkommen. Das Thema war ja schnell vom
Tisch.»

«Das Leben geht weiter», sagte Klaus Ziegler. «Die kaufen bald auch
alle wieder bei Tönnies ein», zeigte er sich überzeugt. Sauer auf das

Unternehmen beziehungsweise Clemens Tönnies sei er zumindest nicht:
«Wenn Tönnies es nicht macht, macht es ein anderer.» Wirkliche
Aufregung sei in Gütersloh nicht zu spüren gewesen, so Andrea Heese,

die einen Stand mit europäischen Käsespezialitäten betreibt. «Es wa
r
mehr das Gefühl, dass wir da jetzt halt durch müssen. Und die
Hoffnung auf ein schnelles Ende des zweiten Lockdowns.» Schließlich
wolle man das Virus «loswerden». 

Der Bürgermeister der Kreisstadt, Henning Schulz (CDU), hatte in
einer ersten Reaktion nach dem OVG-Beschluss am Montag die
Einstellung der Gütersloher gelobt: «Für unsere Bürger und
Bürgerinnen ist entscheidend, dass die verschärften Einschränkungen,

die sie sehr diszipliniert ausgehalten haben, jetzt Vergangenheit
sind.» Das OVG-Urteil zeige, dass die Regeln und Abstimmungen, die
zur Bewältigung der Corona-Krise getroffen werden, kontinuierlich im
Fluss sind und weiterentwickelt werden. «So gesehen kann hat der
"Fall Gütersloh" einen Lerneffekt.»