Corona-Pandemie in Japan: Medizinisches Personal zunehmend depressiv

Tokio (dpa) - Der Kampf des medizinischen Personals in Japan gegen
das Coronavirus hinterlässt zunehmend Spuren: Laut einer am Dienstag
vom japanischen Fernsehsender NHK veröffentlichten Umfrage des
Japanischen Roten Kreuzes unter Ärzten, Krankenschwestern und anderen
Mitarbeitern leidet fast ein Drittel unter depressiver Stimmung. Der
Umstand, dass Menschen das Virus übertragen können, auch wenn sie
keine Symptome aufweisen, verursache beim medizinischen Personal
zunehmend ein Gefühl der Unsicherheit und Besorgnis. Es seien
Maßnahmen erforderlich, das Personal psychologisch zu unterstützen.

An der Umfrage unter rund 2000 Ärzten, Krankenschwestern und anderen
medizinischen Mitarbeitern nahmen rund 850 Personen teil. 27,9
Prozent von ihnen gaben an, sich in einem depressiven Zustand zu
befinden, berichtete NHK. Japan zählt bisher rund 20 000
Infektionsfälle und 991 Tote. Darunter sind auch Menschen, die sich
an Bord eines zeitweise unter Quarantäne gestellten
Kreuzfahrtschiffes befunden hatten. Damit steht die Nummer Drei der
Weltwirtschaft international gesehen zwar noch relativ gut da. Doch
sind die Neuinfektionen vor allem in Tokio zuletzt wieder gestiegen.