Ministerium: Keine neuen Maßnahmen im Kreis Gütersloh

Düsseldorf (dpa) - Nach der gerichtlichen Aufhebung der strengen
Auflagen zum Eindämmen des Coronavirus für den Kreis Gütersloh will
die NRW-Landesregierung keine gesonderten neuen Maßnahmen verfügen -
auch nicht für einzelne Gemeinden. Das machte Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann (CDU) am Montagabend in Düsseldorf deutlich. Es
sei nicht zu einem Übertritt der Infektionen auf die übrige
Bevölkerung des Kreises Gütersloh gekommen. Vor diesem Hintergrund
erwartet die NRW-Landesregierung nach eigenen Angaben, «dass nunmehr
auch alle Beherbergungsverbote in Urlaubsorten aufgehoben werden».

Aktuelle Zahlen belegten, dass es gelungen sei, einen größeren
Ausbruch durch konsequente und schnelle Maßnahmen einzudämmen. Die
Maßnahmen im Kreis Gütersloh könnten nun vollständig auf die bereit
s
verhängte Quarantäne für die von der Infektion betroffenen
Mitarbeiter des Fleischwerkes von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sowie
im Bedarfsfall ihre Familien begrenzt werden. An die Stelle der vom
Oberverwaltungsgericht NRW am Montag außer Vollzug gesetzten
Maßnahmen für den gesamten Kreis Gütersloh würden daher auch keine

auf einzelne Gemeinden des Kreises beschränkte Maßnahmen mehr treten.

Das Oberverwaltungsgericht hatte erklärt, das Gesundheitsministerium
hätte nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies inzwischen eine
differenziertere Regelung erlassen müssen - ein Lockdown für den
ganzen Kreis sei nicht mehr verhältnismäßig. Die Beschränkungen w
ären
ohnehin in der Nacht zum Mittwoch ausgelaufen. Die Zahl der
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen
lag im Kreis Gütersloh am Montag mit 50,5 nur noch knapp über dem
Grenzwert von 50, ab dem Einschränkungen greifen sollen.