Umfrage: Studierende lernen digital - und am liebsten tagsüber

Berlin (dpa) - Ein Studium in Deutschland ist vorrangig digital. Das
ist das Ergebnis einer Befragung von über 2000 Studenten und
Studentinnen, die am Montag vom Fachbereich onlineplus der Hochschule
Fresenius veröffentlicht wurde. Die Umfrage ist gemeinsam mit dem
Marktforschungsinstitut Statista Ende März 2020 - also unmittelbar
nach Beginn der coronabedingten Kontaktsperre - durchgeführt worden.
Sie hat nach Angaben der Hochschule unabhängig davon die Erfahrungen
Studierender abgefragt. Drei Viertel der befragten Studenten und
Studentinnen gaben demnach an, mehr als die Hälfte der Zeit, die sie
für das Studium aufwenden, an digitalen Geräten zu verbringen.

15 Prozent der Studierenden staatlicher und privater Hochschulen
verbringen der Befragung zufolge sogar mehr als 90 Prozent ihrer
Studienzeit an Handy, Tablet, und Co. Vor allem nutzten die
Studierenden das Internet für die Literaturrecherche (76 Prozent).
Auch administrative Prozesse wie etwa die Einschreibung erfolgten
weitgehend online.

Das Lernen in virtuellen Klassenräumen hat sich dagegen noch nicht
durchgesetzt. Es wurde der Umfrage zufolge bis zu Beginn der
Corona-Krise nur von zwölf Prozent der Studierenden genutzt. Viele
wünschten sich mehr Online-Videos für die Lehre (47 Prozent) und mehr
E-Learning-Angebote zum Selbststudium (44 Prozent). 34 Prozent würden
gerne mehr Prüfungen übers Internet ablegen.

60 Prozent der Befragten studierten bevorzugt tagsüber. Weniger als
zehn Prozent der Studenten und Studentinnen lernten gerne morgens
oder nachts. Gerade einmal zwei Prozent arbeiteten am liebsten am
Wochenende.

Im Rahmen der Studie wurden vom 24. bis zum 30. März 2020 mehr als
2000 Menschen aus dem deutschen Hochschulbetrieb befragt. Im
Wintersemester 2019/2020 haben mehr als 508 000 Menschen ein Studium
in Deutschland begonnen.