Zuversicht und Sorge nach Kita-Öffnung für alle Kinder

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Rückkehr der Kitas in den Regelbetrieb mit
einer Öffnung für alle Kinder ist nach Einschätzung der kommunalen
Träger in Hessen ordentlich verlaufen. Allerdings könne auch noch
nicht von normalen Bedingungen gesprochen werden, da ein Teil der
Eltern ihre Kinder kurz vor den Kita-Sommerferien weiter noch zuhause
lasse, sagten der Direktor des hessischen Städtetags, Stephan
Gieseler, und der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes,
David Rauber, am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Zudem gebe es gerade in den städtischen Regionen noch personelle
Engpässe in den Einrichtungen.

«Die Bewährungsprobe wird die erste Woche nach den Ferien», betonte
Gieseler. Sein Kollege vom Städte- und Gemeindebund begrüßte wegen
der Personalengpässe die Möglichkeit, dass in den Kitas in Abstimmung
mit den Jugendämtern nach der aktueller Corona-Verordnung auch
Ersatzpersonal eingesetzt werden kann, um Gruppenschließungen zu
vermeiden.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zeigte sich wegen
dieser Möglichkeit jedoch skeptisch. Kurzfristig und punktuell könne
so dem Fachkräftemangel begegnet werden. Es könne jedoch keine Lösung

sein, die Qualität der pädagogischen Arbeit zu verschlechtern und den
Beruf zu entwerten, mahnte die GEW. Die Gewerkschaft Verdi äußerte
Sorge, dass das Hygienekonzept und die Schutzmaßnahmen der
vergangenen Zeit im Normalbetrieb aufgrund von bis zu 25 Kindern in
einer Gruppe nicht mehr haltbar seien und damit das Infektionsrisiko
in den Einrichtungen nun deutlich ansteigen werde.