«Das ist Profifußball»: Haltern zieht sich aus Regionalliga zurüc k

Haltern am See (dpa/lnw) - Trotz des sportlichen Klassenerhalts und
der Lizenzerteilung unter Auflagen zieht sich der TuS Haltern am See
nach nur einem Jahr aus der Fußball-Regionalliga West zurück. Grund
dafür ist nach Vereinsgaben die Tatsache, dass die Regionalliga im
kommenden Jahr mit 22 Vereinen in einer Staffel spielen will. «42
Spieltage, elf englische Wochen - das ist Profifußball!», sagte der
Leiter Gesamtstrategie Sport, Sascha Kopschina.

Der freiwillige Rückzug sei «ein klares Bekenntnis für den
Amateurfußball», sagte Marketingchef Raphael Brinkert: «Wir glauben,

dass dieser Schritt richtig und vorausschauend ist. Nicht nur bei
Profivereinen sehen wir gerade, dass die Corona-Krise als Katalysator
von Fehlentwicklungen der letzten Jahre einige Vereine in den
nächsten Monaten extrem treffen wird.»

In dieser Saison musste der TUS Heimspiele in drei verschiedenen
Stadien in Wanne-Eickel, Wattenscheid und in Haltern austragen, da im
eigenen keine Sicherheitsspiele erlaubt sind. «Jetzt freuen wir uns
umso mehr auf eine herausragend besetzte Oberliga mit fantastischen
Partien gegen Wattenscheid, Gütersloh, Herne oder Siegen», sagte
Kopschina: «Das ist Amateurfußball auf höchstem Niveau.»

In der Oberliga will der Verein zudem die Entwicklung als «Athletic
Bilbao des Amateurfußballs» vorantreiben. Der Heimatverein der
Ex-Nationalspieler Benedikt Höwedes und Christoph Metzelder will
künftig wie der baskische Club fast ausschließlich auf einheimische
Spieler. Höwedes steigt zudem in den Strategie-Stab ein.