Walter-Borjans gegen Aufhebung der Maskenpflicht im Handel

Berlin (dpa) - Der SPD-Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans lehnt
eine Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel ab und liegt damit
nach eigener Aussage auf einer Linie mit Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU). «Ich habe heute noch mit der Bundeskanzlerin darüber
gesprochen und wir sind uns einig, dass das Maskentragen in
Geschäften eine Zumutung ist, aber eine zumutbare Zumutung», sagte
Walter-Borjans am Sonntagabend auf «Bild live».

Der SPD-Chef sprach sich dafür aus, in der Corona-Pandemie weiter
Vorsicht walten zu lassen. «Im Geschäft werde ich eine Maske
anziehen. Und wenn das alle tun, haben wir einen großen Teil von
Infektionsmöglichkeiten eingedämmt», sagte Walter-Borjans. Das werde

er auch anderen Sozialdemokraten sagen, die zu mehr Lockerungen
neigten.

Die Debatte über ein baldiges Ende der coronabedingten Maskenpflicht
im Handel war am Wochenende ins Rollen geraten, nachdem sich
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU)
gegenüber der «Welt am Sonntag» für einen solchen Schritt in seinem

Land ausgesprochen hatte. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister
Bernd Althusmann (CDU) hatte eine Lockerung favorisiert. Gegen ein
zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften
sprachen sich am Sonntag indes Bayern, Schleswig-Holstein,
Brandenburg und Hamburg aus.

Auch die rheinland-pfälzische Landesregierung will zunächst an der
Maskenpflicht im Handel festhalten. «Das Coronavirus ist noch da und
noch gefährlich, das zeigen lokale Ausbrüche», sagte eine Sprecherin

des Landesgesundheitsministeriums der «Rheinischen Post» (Montag).
Gerade die Ferienzeit sei nun entscheidend für eine Beurteilung des
weiteren Infektionsgeschehens. Daher wäre die Aufhebung der
Maskenpflicht aktuell das falsche Signal.