Zahlreiche Menschen feiern auf Opernplatz in Frankfurt

Bars und Clubs sind seit Monaten geschlossen. Deshalb zieht es viele
Menschen auf öffentliche Plätzen, wie den Frankfurter Opernplatz. Was
bleibt, sind enorme Müllmengen.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Erneut haben sich an diesem Wochenende
zahlreiche Menschen zum Feiern auf dem Opernplatz versammelt. Am
Samstagabend zählte die Polizei um die 1500 Personen, am Abend zuvor
seien es, bei etwas besserem Wetter, 2000 gewesen. «Es verlief alles
soweit ruhig und friedlich», sagte ein Sprecher der Polizei am
Sonntag. Allerdings hatte die Stadt unlängst wegen des deutlich
erhöhten Müllaufkommens Alarm geschlagen. Da aufgrund der
Corona-Pandemie Bars und Clubs seit Monaten geschlossen sind, zieht
es zahlreiche feierfreudige Menschen auf öffentliche Plätze.

«Der Reinigungsaufwand für unsere Mitarbeiter ist derzeit etwa drei-
bis viermal so hoch», sagte ein Sprecher der Frankfurter Entsorgungs-
und Service GmbH (FES) am Sonntag. «Die Leute machen Party im
öffentlichen Raum und der Müll bleibt liegen.» Am Wochenende habe
auch eine Bürgerinitiative bei der Abfallbeseitigung geholfen. «Das
ist toll, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung steigt, aber das
löst nicht das grundsätzliche Problem.»

Die Stadt hatte in der vergangen Woche die aktuelle Situation
angeprangert und von der Bevölkerung mehr Einsicht und Respekt
gefordert. «Mir stinkt es. Wie diese Stadt aussieht», sagte die
Frankfurter Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne). Die Leute
würden keinen Respekt zeigen und einfach ihren Abfall hinterlassen.
Ab einem gewissen Pegel sinkt die Einsicht und die Aggressivität
steigt drastisch», sagte der Chef der Stadtpolizei, Matthias
Heinrich. Auch Sicherheitsdezernat Markus Frank (CDU) bezeichnete die
Lage am Opernplatz als «alarmierend».

Die Stadt reagierte bereits mit härteren Maßnahmen: Seit 1. Juli
wurde bei Kleinmüllverstößen die zulässige Obergrenze für
Verwarngelder von 30 auf 55 Euro erhöht.