Tennisspielerin Petkovic über Adria-Tour: «Nach hinten losgegangen»

Berlin (dpa) - Die deutsche Tennisspielerin Andrea Petkovic hat ihre
Kollegen Novak Djokovic und Alexander Zverev wegen der Adria-Tour und
der daraus resultierenden Corona-Fälle kritisiert. «Ich war betroffen
wegen der Menschen, die dadurch gefährdet wurden», sagte die 32 Jahre
alte Darmstädterin in einem Interview der «Bild am Sonntag».

Sie habe sich «schon gefragt, warum das so früh, so schnell sein
musste. Hätte man das nicht mit mehr Sicherheitsvorkehrungen machen
können? Sie wollten Pioniere sein, und es ist leider nach hinten
losgegangen», sagte Petkovic auf eine entsprechende Frage, in der die
Namen der beiden Top-Ten-Spieler Djokovic und Zverev genannt wurden.

Bei der umstrittenen Adria-Tour waren gängige Hygiene- und
Abstandsregeln nicht eingehalten worden, es hatte mehrere
Corona-Fälle gegeben. Auch Djokovic war positiv getestet worden. Sie
habe mit keinem der Beteiligten gesprochen, sagte Petkovic. «Ich war
enttäuscht von dem Ganzen. Wir wollen im August die US Open spielen.
Das ist nun alles infrage gestellt. Es sind ja auch ohne Zuschauer
2000 bis 3000 Leute, die in ein Grand Slam involviert sind. Das kann
durch solche Aktionen gefährdet werden», führte die Hessin aus.

Vom 13. bis 15. Juli und vom 17. bis 19. Juli plant Petkovic ebenso
wie Zverev ihre Teilnahme an Show-Wettkämpfen vor mehreren hundert
Zuschauern in Berlin. Wegen der Corona-Pandemie schiebt die ehemalige
Nummer neun der Welt ihr ursprünglich für dieses Jahr geplantes
Karriere-Ende um ein Jahr auf. «Klar, ich muss auf meinen Körper
hören und werde vielleicht nicht mehr den kompletten Spielplan
absolvieren. Ich habe aber keine Lust, mir von Corona und einer
Knie-OP meine Karriere beenden zu lassen», sagte Petkovic.