Iran: Maskenpflicht in Behörden und im öffentlichen Nahverkehr

Teheran (dpa) - Wegen des dramatischen Anstiegs der Anzahl der
täglichen Corona-Toten und Neuinfektionen im Iran, hat Präsident
Hassan Ruhani eine Maskenpflicht in Behörden sowie im öffentlichen
Nahverkehr angeordnet. Ab Sonntag gebe es «ohne Maske keinen Service
mehr im öffentlichen Dienst», sagte Ruhani am Samstag.

Die Maskenpflicht gelte auch für den öffentlichen Nahverkehr sowie
überdachte Flächen von Einkaufszentren. Besonders in Bussen und
U-Bahnen soll notfalls die Polizei dafür sorgen, dass die
Maskenpflicht auch eingehalten werde. «Keine Maske zu tragen ist de
facto eine Verletzung von Rechten anderer», sagte Ruhani nach Angaben
der Webseite des Präsidialamts.

Laut Gesundheitsministerium stirbt im Iran alle 13 Minuten ein
Corona-Patient; alle 33 Sekunden kommt es zu einer Neuinfektion.
Binnen 24 Stunden starben zuletzt mehr als 150 Menschen an dem Virus.
Die Zahl der registrierten Toten erreichte damit 11 260 und die der
Infizierten 235 429. Experten und das Gesundheitsministerium fordern
ein Umdenken bei den Lockerungen und plädieren für strengere
Maßnahmen, um einen weiterem Anstieg der Fallzahlen zu verhindern.

Ruhani jedoch ist trotz der Kritik gegen einen Lockdown im Land. Er
sei der Auffassung, dass die Corona-Krise noch länger andauere und
eine längerfristige Einschränkung der Wirtschaftsaktivitäten nicht
machbar sei. Die Iraner sollten nach den Worten Ruhanis ihren
Lebensstil ändern und lernen, «mit dem Virus zu leben».