WHO: Steigende Coronazahlen sind kein Anzeichen einer zweiten Welle

Genf (dpa) - Die jüngst wieder steigenden Zahlen an nachgewiesenen
Corona-Infektionen in vielen Ländern sind nach Meinung der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) kein Anzeichen einer zweiten Welle.
Vielmehr handele es sich um einen zweiten Höhepunkt der ersten Welle,
sagte der WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan am Freitagabend
in einem Briefing bei der Genfer Auslandspresse (ACANU).

«Was wir jetzt in vielen Ländern erleben, ist ein zweiter Höhepunkt
der ersten Welle in vielen Ländern, wo das Virus nicht genug
unterdrückt worden ist, um eine Übertragung der Krankheit zu
verhindern», sagte Ryan. Um so mehr müssten Maßnahmen wie
Handhygiene, Abstand halten und Isolation von Infizierten und ihren
Kontaktn konsequent weiter angewendet werden. «Sonst könnten wir eine
Situation bekommen, wo das Infektionsniveau anhaltend höher ist als
wir es wirklich wollen.» 

Das Potenzial einer zweiten Welle sei da, sagte Ryan, etwa im Winter,
wenn wieder mehr Menschen eng in Räumen zusammen seien und das Virus
sich dadurch leichter von Mensch zu Mensch verbreiten könne als
jetzt. Womöglich reagiere das Virus auch auf Temperaturen.