Corona: Köln verzichtet auf Platzsperren - Düsseldorf mit Maßnahmen

Im Kampf gegen dichte Menschenansammlungen und eine zweite Welle der
Corona-Pandemie setzt Düsseldorf auf ein Bündel kleinerer Maßnahmen,

während Köln zunächst abwarten will.

Köln (dpa/lnw) - In der Düsseldorfer Altstadt setzen die
Verantwortlichen auf ein Bündel von Maßnahmen, um ein
Wiederaufflammen der Corona-Pandemie zu verhindern. In den
vergangenen Wochen hatte die Polizei wegen dichter
Menschenansammlungen mehrfach Teile der Altstadt räumen müssen. In
Köln will man auf Platzsperren vorerst verzichten, die Lage aber im
Blick behalten.

In Düsseldorf sollen nun Banner an die Verantwortung der
Altstadtgäste appellieren: «Unsere Altstadt - mit Abstand mein
Lieblingsort». Auf der Freitreppe am Burgplatz werden 1,5 Meter
breite Streifen aufgemalt und mit Abstandspfeilen versehen, teilte
die Stadt am Freitag mit.

Wird die beliebte Treppe dennoch zu stark bevölkert, kann die Polizei
sie taghell zu beleuchten, und die Nachtschwärmer so zu vergraulen.
In der Kurzen Straße verzichtet eine beliebte Hausbrauerei auf den
Außer-Haus-Verkauf von Getränken. Dort war es zu besonders dichtem
Gedränge gekommen.

Die Terrassen sollen dafür eine Stunde länger öffnen dürfen: Bis 1.
00
Uhr nachts. «Nach den Einschränkungen wegen Corona haben die Menschen
ein erhöhtes Bedürfnis nach Geselligkeit», so Oberbürgermeiser Thom
as
Geisel (SPD). «Aber das Coronavirus ist noch nicht besiegt, und wenn
es nicht zu einem erneuten Lockdown kommen soll, müssen sich alle an
gewisse Spielregeln halten.»

Trotz etlicher Verstöße gegen die Corona-Regeln sieht Köln vorerst
von weiteren Sperren für beliebte Plätze in der Stadt ab. Dennoch
behalte man die Hotspots natürlich im Blick und werde im Zweifel auch
noch anders entscheiden, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker
(parteilos) nach einer Sitzung des Krisenstabes am Freitag. Sie
appellierte an die Bürger, die Abstandsregeln «bitte, bitte»
einzuhalten. «Es verhalten sich immer mehr Menschen so, als wäre die
Pandemie schon beendet», sagte Reker. «Und das ist gefährlich.»

In Köln hatte es unter anderem am Wochenende bei gutem Wetter größere

Menschenansammlungen gegeben. Aktuell gilt ein sogenanntes
Verweilverbot für den Brüsseler Platz im angesagten Belgischen
Viertel. Der Grund: Wiederholt hatten sich so viele Menschen
gesammelt, dass es kaum möglich war, die Abstandsregeln einzuhalten.

Weitere Platzsperren seien grundsätzlich möglich. «Wir haben Pläne
in
der Schublade, um auch den Stadtgarten abzusperren», sagte der Leiter
des Kölner Ordnungsamtes, Wolfgang Büscher. Ähnliches gelte für
andere Orte. Zudem richte sich die Behörde darauf ein, notfalls die
bei der CSD-Community beliebte Schaafenstraße «im Zweifel» räumen z
u
müssen. Am Wochenende hätte eigentlich die Parade zum Christopher
Street Day (CSD) stattfinden sollen, sie wurde aber verschoben.