Schulen können Laptops ausleihen - Karliczek macht Weg frei

Berlin (dpa) - Für den Unterricht daheim in der Corona-Pandemie
können Schulen künftig Laptops und Tablets verleihen. Mit ihrer
Unterschrift unter der entsprechenden Vereinbarung zwischen Bund und
Ländern machte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) am
Freitag den Weg dafür frei. «Gute Bildung muss auch in
herausfordernden Zeiten selbstverständlich sein», erklärte Karliczek

(CDU). «Bildungsbiografien sollen durch die Pandemie keine Brüche
bekommen.»

Ende April hatte die große Koalition beschlossen, Schulen wegen der
Pandemie 500 Millionen Euro für die Anschaffung von Laptops und
Computern zur Verfügung zu stellen. Nun müssen die Länder noch
Regelungen für die Beschaffung der Geräte erlassen.

Zwar wollten alle, dass die Schulen nach den Sommerferien zum
Präsenzunterricht zurückkehren können, sagte Karliczek. «Zugleich
müssen wir sicherstellen, dass digitaler Unterricht für alle Kinder
und Jugendlichen auch zu Hause möglich ist.»

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und rheinland-pfälzische
Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) sagte, die neue Vereinbarung
erleichtere die Teilhabe von Schülerinnen und Schülern insbesondere
aus sozial benachteiligten Haushalten am digitalen Unterricht. «Das
ist nicht nur in der aktuellen von der Corona-Epidemie geprägten
Situation eine sehr positive Entwicklung, sondern auch für die
Bildung in der digitalen Welt allgemein.»

Margit Stumpp, Sprecherin für Bildungspolitik der Grünen-Fraktion,
findet es richtig, mithilfe von etwa Computern und Laptops
zunehmenden Bildungsungerechtigkeit zu begegnen. Die
Geräteausstattung könne aber nur ein erster Schritt sein. Alle
Schulen bräuchten unabhängig von der Pandemie unter anderem endlich
eine digitale Grundausstattung, «also ein technisches,
organisatorisches und pädagogisches Fundament».