Ohne Mund-Nasen-Schutz: Geldstrafen für Parlamentarier in Bulgarien

Sofia (dpa) - Zwei Dutzend bulgarische Volksvertreter müssen
Geldstrafen bezahlen, weil sie im Parlament gegen die
Corona-Maskenpflicht verstoßen haben. Gesundheitsinspektoren
übergaben am Donnerstag 24 der insgesamt 240 bulgarischen
Abgeordneten entsprechende Bescheide für eine Geldstrafe von 300 Lewa
(umgerechnet rund 150 Euro). Die Politiker hätten in der vergangenen
Woche, wie es hieß, gegen die wieder verschärften Verordnungen von
Gesundheitsminister Kiril Ananiew zum Schutz gegen das Coronavirus
verstoßen.

In Bulgarien ist die Zahl der Corona-Infektionen seit Mitte Juni
schnell und kontinuierlich bis auf nun insgesamt 5154 gestiegen. Der
Mund-Nasen-Schutz ist seit 22. Juni in geschlossenen,
gemeinschaftlich genutzten Räumen wieder Pflicht - wie etwa in Läden,
Banken, Behörden und auch im Parlament. Das Tragen einer Schutzmaske
in diesen geschlossenen Räumen war Mitte Juni vorübergehend
aufgehoben, wegen schlechter Disziplin aber am 22. Juni wieder
eingeführt worden.

Auch Parlamentarier wollten demonstrativ keine Maske aufsetzen. Dies
führte zu Spannungen mit dem Präsidium des Parlaments und mit
Abgeordneten, die die Maskenpflicht einhielten. Verstöße gibt es nach
Medienberichten vom Donnerstag aus den Reihen mehrerer Parteien -
auch der regierenden bürgerlichen GERB von Ministerpräsident Boiko
Borissow.