Weitere Corona-Infizierte in Friedland - Grenzdurchgangslager voll

Friedland (dpa/lni) - Die Zahl der Corona-Infektionen im
Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen ist weiter gestiegen.
Bei den jüngsten Untersuchungen seien elf weitere Aussiedler positiv
getestet worden, sagte eine Sprecherin der niedersächsischen
Landesaufnahmebehörde (LAB) am Donnerstag. Die Gesamtzahl der
Infizierten betrage inzwischen 59. Betroffen seien knapp 50
Spätaussiedler, aber auch einige Asylsuchende und Mitarbeiter der
Einrichtung. Weil infizierte und gesunde Bewohner getrennt
untergebracht würden, sei die Kapazität des Lagers erschöpft. «Wir

sind voll und können derzeit keine weiteren Menschen mehr aufnehmen»,
sagte die LAB-Sprecherin. Friedland hat eigentlich 700 Betten.
Derzeit befinden sich 317 in der Einrichtung.

Nachdem das Virus Sars-CoV-2 vor gut einer Woche bei einer neu
angekommenen Familie nachgewiesen worden war, wurden Bewohner und
Mitarbeiter der Einrichtung sowie die neu ankommenden Spätaussiedler
nach und nach getestet. Einige Ergebnisse stehen nach Angaben der
Aufnahmebehörde noch aus.

Der Landkreis Göttingen und die Gemeinde Friedland wollen sich am
Donnerstagnachmittag während einer Pressekonferenz zur Situation im
Grenzdurchgangslager äußern. Die Einrichtung ist seit mehreren Jahren
die bundesweit einzige Aufnahmeeinrichtung für deutschstämmige
Spätaussiedler.