Lehrergewerkschaft kritisiert neuen Hygieneplan für die Schulen

Mainz (dpa/lrs) - Die Lehrergewerkschaft VBE hat den neuen
Hygieneplan für die Wiederaufnahme des Regelbetriebs an den Schulen
kritisiert. «Der neue Hygieneplan strotzt nur so vor paradoxen
Vorgaben», erklärte VBE-Landesvorsitzender Gerhard Bold am Donnerstag
in Mainz. Es sei kaum nachvollziehbar, warum überall Abstandsregeln
eingehalten werden sollten, auch im «Pausenhof, in Schulfluren, aber
plötzlich nicht mehr im Klassenraum».

Das Bildungsministerium habe Einwände und Verbesserungsvorschläge von
Personalvertretungen lediglich zur Kenntnis genommen, aber nicht
umgesetzt, kritisierte der zum Deutschen Beamtenbund (DBB) gehörende
Verband Bildung und Erziehung, in dem vor allem Lehrkräfte an
Grundschulen organisiert sind. Der VBE-Landesverband forderte erneut
«vor allem mehr Personal, um den regulären Unterricht auch
gewährleisten zu können».

«Das Abstandsgebot fällt in den Schulklassen, soll aber grundsätzlich

bleiben», sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Mittwoch
bei der Vorstellung des Hygieneplans, der zusammen mit Medizinern und
Fachleuten des Gesundheitsministeriums erstellt wurde. Die für Mitte
August geplante Aufnahme des Regelbetriebs an den Schulen des Landes
steht unter dem Vorbehalt, dass die Infektionen mit dem Coronavirus
weiter auf niedrigem Niveau bleiben. Wegen der schnellen Ausbreitung
der Pandemie Anfang März waren alle Schulen und Kitas am 16. März
geschlossen und seit dem 27. April schrittweise wieder geöffnet
worden.