Karibikstaaten öffnen Grenzen wieder für Touristen

Santo Domingo/Nassau (dpa) - Mehrere Karibikstaaten lassen nach
Corona-bedingter Schließung inzwischen wieder Touristen ins Land. Die
Dominikanische Republik und die Bahamas öffneten am Mittwoch ihre
Grenzen. In beiden Ländern sind damit unter anderem Hotels und
Strände wieder für Besucher zugänglich. Es gelten allerdings
Kapazitätsbeschränkungen und Hygieneauflagen.

Das größte Ferienresort der Bahamas, Atlantis Paradise Island,
entschied jedoch kurzfristig, wegen steigender Coronavirus-Fallzahlen
in den USA seine Wiedereröffnung auf Ende Juli zu verschieben, wie
Premierminister Hubert Minnis im Parlament mitteilte. Aufgrund der
Nähe der zwei Länder stammt die Mehrheit der Bahamas-Touristen aus
den USA.

Auf den Bahamas wurden bisher 104 Infektionen mit dem Erreger
Sars-CoV-2 und elf Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankungen
offiziell registriert. Die Dominikanische Republik hingegen hat mit
33 387 positiven Tests und 754 Todesopfern die höchsten Fallzahlen
der karibischen Nationen.

Das arme Nachbarland Haiti - wo Experten vor einer hohen Dunkelziffer
der Corona-Fälle und einem überforderten Gesundheitssystem warnen -
öffnete am Dienstag die Landgrenze zwischen den beiden Staaten
wieder. Am Sonntag sind Präsidenten- und Parlamentswahlen in der
Dominikanischen Republik geplant.

Der Tourismus - unter anderem durch Kreuzfahrten - ist für viele
Länder in der Karibik die wichtigste Einnahmequelle. Die Ausfälle
durch Anti-Corona-Maßnahmen, die auf der Mehrheit der Inseln seit
mehr als drei Monaten gelten, wiegen dort also besonders schwer.

«Wir müssen anfangen, harte, aber vorsichtige Entscheidungen zu
treffen», sagte die Premierministerin von Barbados, Mia Mottley,
vergangenen Freitag. Sie erklärte, dass in dem Inselstaat keiner mehr
mit dem Virus infiziert sei, und kündigte die Wiederaufnahme
kommerzieller Flüge ab dem 12. Juli an. Voraussetzung für einen
Besuch ist, wie auch auf den Bahamas, ein aktueller, negativer
Coronavirus-Test. Nach Jamaika sind Reisen bereits seit dem 15. Juni
wieder möglich.

Unterdessen hat Brasilien die Einreise von Ausländern auf dem Luft-,
Land- oder Seeweg wegen der Corona-Pandemie für weitere 30 Tage
eingeschränkt. Dies ging aus einer Veröffentlichung im «Diário
Oficial», einer Art Amtsblatt, vom Dienstagabend (Ortszeit) hervor.
Nicht betroffen von der Einschränkung sind etwa Ausländer, die
Frachttransporte durchführen, sich im internationalen Transit
befinden oder enge familiäre Beziehungen in dem südamerikanischen
Land haben.