Schausteller demonstrieren gegen Corona-Einschränkungen

Berlin (dpa) - Mit einer Kundgebung und einem Fahrzeugkorso haben
Schausteller aus ganz Deutschland in Berlin für die Aufhebung von
Corona-Beschränkungen demonstriert. Zur Kundgebung am Brandenburger
Tor kamen laut Polizei 1600 Teilnehmer, die auch um die 1000
Fahrzeuge dabei hatten. Zuvor fuhren viele von ihnen in einem Korso
durch die Innenstadt. Vor dem Wahrzeichen stellten Demonstranten
Autoscooter-Fahrzeuge auf, an einem Kran schwebte die Gondel eines
Riesenrades.

Das Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober komme
faktisch einem Berufsverbot gleich, argumentierten die Schausteller
und beklagten eine Ungleichbehandlung bei den Lockerungen. Wenn
Restaurants wieder offen seien und Fußgängerzonen voll, müsse auch
das Kirmesgeschäft an der frischen Luft wieder erlaubt werden.

«Wenn unsere Kinder im Freibad gemeinsam im Planschbecken sitzen
dürfen, muss es auch möglich sein, dass sie gemeinsam Karussell
fahren können», erklärte Verbandspräsident Albert Ritter. «Wenn e
s
wieder erlaubt ist, dicht gedrängt im Flugzeug nach Mallorca zu
fliegen, muss es erst recht gestattet sein, im Autoscooter
nebeneinander zu sitzen.»

Ihre letzten Einnahmen hätten sie auf den Herbstkirmessen oder
Weihnachtsmärkten 2019 erzielt, so die Schausteller. Nun seien mehr
als 5000 Familienunternehmen massiv in ihrer Existenz bedroht.