Arbeitslosenzahl leicht gesunken - Erste Daten zur Kurzarbeit

Der sächsische Arbeitsmarkt ächzt weiter unter den Corona-Folgen.
Trotz leichten Rückgangs der Arbeitslosenzahl gibt es von der
Arbeitsagentur keine Entwarnung. Kurzarbeit steht hoch im Kurs.

Chemnitz (dpa/sn) - Nach dem coronabedingten Anstieg auf ein
Dreijahreshoch hat sich der Arbeitsmarkt in Sachsen nach dem Ende des
Lockdowns leicht entspannt. Wie die Regionaldirektion der
Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz am Mittwoch mitteilte, ging die
Zahl der Arbeitslosen im Juni auf 133 700 zurück. Damit waren im
Vergleich zum Mai rund 1600 Männer und Frauen weniger ohne Job. Die
Arbeitslosenquote in Sachsen sank um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3
Prozent. Im Vergleich zum Juni 2019 waren den Angaben zufolge rund
21 800 Menschen mehr auf Arbeitssuche.

Im Mai dieses Jahres waren wie im Juni 2017 mehr als 135 000 Männer
und Frauen im Freistaat ohne festen Job. Die Arbeitslosenquote lag
jeweils bei 6,4 Prozent.

Zugleich gab die Regionaldirektion erste Daten zur Kurzarbeit in
Sachsen bekannt. Laut einer Hochrechnung hatten im März 19 500
Unternehmen für 135 700 Mitarbeiter Kurzarbeitergeld beantragt. Damit
seien rund acht Prozent aller Beschäftigten in Sachsen von Kurzarbeit
betroffen gewesen. «Ohne das Kurzarbeitergeld wären die
Arbeitslosenzahlen im Juni deutlich höher ausgefallen», teilte die
Regionaldirektion mit.

Laut Arbeitsagentur war in den Monaten März und April für 48 600
Betriebe und 544 600 Personen Kurzarbeit angezeigt worden. Im Mai
hatten zusätzlich 2500 Betriebe für 31 700 Personen Kurzarbeit
angezeigt, im Juni sind den Angaben zufolge noch einmal 900
Unternehmen dazu gekommen. «Das Kurzarbeitergeld sichert derzeit
viele tausend Arbeitsplätze in den sächsischen Betrieben», sagte
Klaus-Peter Hansen, Leiter der Regionaldirektion Sachsen.

Trotz funktionierender Kurzarbeiterregelung und leicht rückläufiger
Arbeitslosenzahlen könne noch keine Entwarnung gegeben werden. «Die
Arbeitsmarktlage bleibt angespannt und es ist unklar, wie schnell
sich die Wirtschaft erholt und Betriebe volle Auftragsbücher haben»,
betonte Hansen.