Grüne fordern Einrichtung eines wissenschaftlichen Pandemierats

Berlin (dpa) - Um im weiteren Verlauf der Corona-Pandemie wirksam
reagieren zu können, fordern die Grünen die Einrichtung eines
wissenschaftlichen Pandemierats. Der Rat solle die Auswirkungen der
Pandemie und die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung
evaluieren, beobachten und Gutachten mit Handlungsempfehlungen für
die nächsten Monate entwickeln. Das geht aus einem Antrag der
Grünen-Bundestagsfraktion hervor, welcher der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt.

«Wenn nach den Sommerferien Kitas und Schulen wieder öffnen und sich
im Herbst das Leben wieder stärker in Innenräumen abspielt, brauchen
wir klare, wissenschaftlich fundierte Regelungen im ganzen Land»,
sagte der hochschulpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion,
Kai Gehring.

Der bislang positive Verlauf der Pandemie in Deutschland sei auf die
frühe Verfügbarkeit von Tests sowie insbesondere auf das
verantwortungsvolle Verhalten der Bevölkerung und dem Vertrauen in
die wissenschaftliche Expertise zurückzuführen, heißt es in dem
Antrag. «Diese Expertise fließt jedoch häufig nicht ausreichend,
umfassend, transparent und schnell genug in das Handeln der
Bundesregierung ein.»

Die Berichterstatterin für Infektionsschutz in der Grünen-Fraktion,
Kordula Schulz-Asche, sagte: «Für den weiteren Verlauf der Pandemie
und vor allem, um die Akzeptanz für den Infektionsschutz in der
Bevölkerung zu bewahren, ist es notwendig, dass die Regierung
nachbessert.» Bereits geltende und zukünftige Maßnahmen müssten
wissenschaftlich evaluiert, nachvollziehbar begründet und gut und
allgemeinverständlich kommuniziert werden.