Tonne plant vorsichtige Wiederaufnahme von Unterricht nach Ferien

Nach den Ferien sollen alle Schüler wieder gemeinsam in der Klasse
sitzen. Das Kultusministerium plant eine vorsichtige Rückkehr zu
einem eingeschränkten Regelbetrieb. Wenn die Corona-Infektionen
wieder zunehmen, gibt es aber auch ein Szenario B - und auch C.

Hannover (dpa/lni) - Das niedersächsische Kultusministerium plant
angesichts der Corona-Epidemie nach den Sommerferien zunächst eine
vorsichtige Wiederaufnahme des Schulunterrichts. Neben einem
eingeschränkten Regelbetrieb würden auch Szenarien für eine
Kombination von Präsenz- und Onlineunterricht sowie erneute
Schulschließungen erarbeitet, sagte Kultusminister Grant Hendrik
Tonne (SPD) am Mittwoch im Landtag in Hannover. Vier Wochen und zwei
Wochen vor Schulbeginn werde geprüft, welches Konzept sich abzeichne.
Das sei abhängig vom Infektionsgeschehen.

«Für mich ist wichtig, dass der Schulbetrieb vorsichtig wird anlaufen
müssen», sagte der Kultusminister. Im Fokus stehe zunächst der
Pflichtunterricht. «Besonders wichtig ist uns weiterhin, möglichst
schnell und umfassend die Verlässlichkeit der Grundschulen zu
sichern.» In einem weiteren Schritt könnten das Zusatzangebote,
Wahlunterricht und insbesondere das Ganztagsangebot in den Blick
genommen werden. «Es muss dabei jedoch immer klar sein: Das Virus ist
nicht verschwunden und wird es auch nach den Sommerferien nicht
sein.»

Falls sich die Infektionszahlen regional wieder erhöhten, werde
zunächst auf eine Kombination aus Präsenzunterricht und Lernen zu
Hause in der entsprechenden Region gesetzt, um eine flächendeckende
Schließung der Schulen zu verhindern. Bei erheblich steigenden
Fallzahlen wie im März könnten Schulschließungen eine Option sein.
Diese würden dann vom jeweiligen Gesundheitsamt veranlasst.

Unabhängig von der Corona-Epidemie laufen unterdessen die
Einstellungsverfahren für die dringend benötigten neuen Lehrkräfte.
75 Prozent der zum Schuljahrsstart nach dem Sommer ausgeschriebenen
Stellen seien bereits besetzt, sagte Tonne. Im Grundschulbereich
seien es 80 Prozent. Dennoch werde es sich nicht vermeiden lassen,
dass Lehrerinnen und Lehrer wieder zur Arbeit an einer anderen
Schulform abgeordnet werden müssen. «Dass es regional zu Abordnungen
kommen wird, ist unstreitig.»