Nach Millionen-Einbußen hoffen Jugendherbergen auf wieder mehr Gäste

Corona hat bei den Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Einnahmeausfälle von 26 Millionen Euro verursacht. Sie hoffen, dass
nach den Ferien Klassenfahrten wieder möglich sind.

Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) - Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz
und im Saarland machen sich für die Wiederaufnahme von Klassenfahrten
stark. «Klassenfahrten dürfen auch in Corona-Zeiten nicht ausfallen»,

sagte der Vorstandsvorsitzende der Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz
und im Saarland, Jacob Geditz, am Mittwoch. Die Jugendherbergen
hätten jetzt ein Schutz- und Hygienekonzept vorgelegt, mit dem eine
«sichere Klassenfahrt» in die rund 40 Häuser gewährleistet werden
könne. Dies betreffe sowohl den Aufenthalt als auch Programmabläufe,
sagte Geditz der Deutschen Presse-Agentur.

Unter anderem werde ein Abstand von mindestens 1,5 Metern pro Person
sichergestellt, Spiele und Übungen sollten in Kleingruppen von bis zu
zehn Personen möglichst draußen ablaufen. «Mit dem Konzept gibt es
aus unserer Sicht keine Vorbehalte mehr gegen Klassenfahrten nach den
Sommerferien.» Klassenfahrten waren wegen der Corona-Pandemie
untersagt worden.

Die Corona-Krise hat die Jugendherbergen hart getroffen: Die
Einnahmenausfälle beliefen sich mittlerweile auf gut 26 Millionen
Euro, berichtete Geditz. Mehr als 550 000 Übernachtungen seien
weggebrochen - nicht nur in der Zeit der Schließung, sondern auch bei
Buchungen fürs ganze Jahr. In 2019 wurden insgesamt eine Million
Übernachtungen gezählt.

Sechs Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz seien bis auf Weiteres in
Folge von Corona geschlossen worden. Dort hätten Investitionen
angestanden, die nach den massiven Einbrüchen nicht finanzierbar
gewesen seien, sagte Geditz. Nun werde geprüft, in welchen jener
Häuser es wie weitergehe. Es handele sich um die Jugendherbergen
Steinbach am Donnersberg, Idar-Oberstein, Traben-Trarbach, Bollendorf
in der Eifel, Montabaur und Sargenroth im Hunsrück.

Erfreulich sei, dass die Zahl der Buchungen derzeit für die
Ferienmonate Juli und August wieder zunehme, sagte Geditz. Daher sei
man für diese Zeit optimistisch. «Das Vorjahresniveau werden wir da
aber nicht erreichen. Die Lage bleibt prekär.»

Das Nothilfeprogramm des Landes Rheinland-Pfalz sei eine wichtige
Unterstützung der Häuser gewesen. «Dadurch wird aus heutiger Sicht
das Überleben der Jugendherbergen ermöglicht.» Auch die saarländisc
he
Landesregierung hat einen Schutzschirm für die Einrichtungen
gespannt. Im Saarland gibt es fünf Jugendherbergen.