Sachsen mit Vier-Stufen-Plan bei Coronavirus-Ausbruch

Chemnitz (dpa/sn) - Sachsen hat die Maßnahmenpläne für einen
Coronavirus-Ausbruch mit einem Vier-Stufen-Plan konkretisiert.
Künftig soll bereits ab einer Zahl von 20 Neuinfektionen innerhalb
von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner ein Vorwarnsystem ausgelöst
werden. «Da wir es zukünftig mit lokalen Ausbrüchen zu tun haben
werden, haben wir uns zu diesem Strategiewechsel von einem
landeseinheitlichen Vorgehen hin zu regionalen oder lokalen Maßnahmen
in Abhängigkeit der 7-Tagesinzidenzen entschieden», sagte
Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Chemnitz.

Ab 35 neuen Fällen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen greifen
danach die ersten Einschränkungen. Dann können Beschränkungen wie die

Absage von Veranstaltungen oder die Sperrung von Plätzen gelten.
Zugleich wird der Kreis der Personen erweitert, die auf das
Coronavirus getestet werden können.

Bei einem Inzidenzwert von 50 neuen Fällen ist dem Plan zufolge «der
absolute Ernstfall erreicht», wie es vom Gesundheitsministerium
heißt. Dann werden zur Unterbrechung der Infektionsketten
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und Kontaktverbote oder
Einschränkungen des öffentlichen Lebens angeordnet. Überdies kann es

dann zu großräumigen Schließungen von Einrichtungen kommen. Ein
Corona-Test wird für bestimmte Berufs- und Bevölkerungsgruppen
verpflichtend. Unter 20 Infektionen als Phase 0 werden keine
Maßnahmen ergriffen.

Für die in den einzelnen Stufenphasen nötigen freiwilligen und
verpflichtenden Testungen stellt der Freistaat rund 20 Millionen Euro
zur Verfügung.