Häftlinge in Hohenleuben nähen über 10 000 Mund-Nase-Schutzmasken

Hohenleuben (dpa/th) - Gefangene haben in der Schneiderei der
Justizvollzugsanstalt Hohenleuben mehr als 10 000
Mund-Nase-Schutzmasken genäht. «Diese Community-Masken fanden sowohl
bei Gefangenen als auch Bediensteten nicht nur in Hohenleuben,
sondern auch anderen Anstalten und der Schule des Justizvollzuges in
Gotha Verwendung», teilte Anstaltsleiter Jürgen Frank am Dienstag
mit. Seit April hätten in der Regel acht Gefangene an der
Fertigstellung von insgesamt 10 810 Masken mitgewirkt.

Wie Frank weiter berichtete, stellte die Corona-Pandemie auch den
Strafvollzug vor große Herausforderungen. So seien in Hohenleuben die
Gefangenen gemeinschaftlich untergebracht und könnten kaum isoliert
werden. Deshalb sei es der Anstalt sehr entgegen gekommen, dass das
Justizministerium die Vollstreckung kürzerer Freiheitsstrafe
vorübergehend ausgesetzt habe. Dadurch hätte ein Bereich für neue
Häftlinge eingerichtet werden können, in dem diese zunächst eine Zeit

in Quarantäne verbrachten.

Besuche seien zwischenzeitlich nicht gestattet gewesen -
Videokontakte zu Angehörigen hätten das Fehlen zum Teil aufgefangen.
Frank äußerte sich anerkennend darüber, dass die Häftlinge insgesam
t
mit Verständnis auf die Einschränkungen ihres Haftalltages reagiert
«und damit auch selbst zu einer Beruhigung der Lage beigetragen
haben.»