Wiesenhof hat Alternativen für geschlossenen Schlachthof gefunden

Wildeshausen (dpa/lni) - Nach der Schließung eines Putenschlachthofes
in Wildeshausen hat die Wiesenhof-Gruppe Alternativen für die
Schlachtung gefunden. «Wir haben in den vergangenen Tagen mit
Hochdruck an einer Lösung für die schlachtreifen Puten unserer
Partnerlandwirte gearbeitet und sind froh, dass wir für die kommenden
zwei Wochen eine Lösung gefunden haben und andere Schlachtunternehmen
uns die Puten zur Schlachtung abnehmen», teilte eine Sprecherin des
Mutterkonzerns PHW am Dienstag auf Anfrage mit.

Seit dem vergangenen Freitag wurde der Schlacht- und Zerlegebetrieb
Geestland Putenspezialitäten komplett heruntergefahren, nachdem für
die rund 1100 Mitarbeiter und deren direkten Kontaktpersonen vom
Landkreis Oldenburg Quarantäne angeordnet wurde. Bei 1183
Testergebnissen waren 46 positive Fälle einer Covid-19-Infektion
festgestellt worden.

Insgesamt gibt es in Niedersachsen neben Geestland noch zwei weitere
Schlachthöfe für Puten. Diese können allerdings nicht das gesamte
Kontingent des Wildeshausener Schlachthofs von rund 40 000 Tieren am
Tag übernehmen. Aus den Mastställen sollen nun zunächst die Tiere
herausgenommen werden, die unmittelbar zur Schlachtung anstehen,
sagte der Vorsitzende des Niedersächsischen
Geflügelwirtschaftsverbandes, Friedrich-Otto Ripke: «Damit gewinnen
wir Platz in den Ställen.» So sinke der Stress und die Hitzebelastung
für die verbleibenden Tiere.

Ripke appellierte, dass der Schlachtbetrieb in Wildeshausen so
schnell wie wieder aufgenommen werden müsse. Es solle nicht formal 14
Tage gewartet werden. «Sondern man muss schauen, wann sind die
Mitarbeiter in Quarantäne gegangen und wann hat man getestet», sagte
Ripke. Sinnvoll seien auch Antikörpertests. «Dann müsste man nicht
die komplette Inkubationszeit abwarten, sondern könnte in Teilen
wieder anfangen zu arbeiten.»