Knapp 10 Millionen Euro: Saarland spannt Rettungsschirm für Vereine

Saarbrücken (dpa/lrs) - Das Saarland unterstützt Vereine, die unter
der Corona-Pandemie leiden, mit mehr als 9,7 Millionen Euro. Der
Ministerrat verabschiedete am Dienstag ein Programm, das gemeinnützig
anerkannte Vereine unbürokratisch unterstützen soll. Ab Montag und
bis zum 31. Oktober können die Hilfen online beantragt werden.

Laut Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) habe das Saarland mit etwa
10 000 Vereinen und einer Vereinsdichte von zehn je tausend Einwohner
das stärkste Vereinsleben in ganz Deutschland. Fast jeder Zweite im
Saarland engagiere sich ehrenamtlich in einem Verein. «Der
gesellschaftliche Zusammenhalt ist deshalb bei uns stärker als
andernorts», sagte er. Die Corona-Pandemie habe erhebliche
Auswirkungen: Denn viele Chöre, Orchester oder Tanzgruppen lebten von
Aufführungen, Sportvereine finanzierten sich durch Eintrittsgelder,
Dorf- und Stadtfeste seien verboten. «Deshalb war uns von Anfang an
klar, dass es uns nicht gleichgültig ist, mit welchen Problemen das
Vereinsleben belastet ist in diesen Zeiten», sagte Hans.

Alle Vereine können eine pauschale Hilfe beantragen, die gestaffelt
nach der Mitgliederstärke ist. Sie reicht von 1500 Euro für 100
Mitglieder bis zu 3000 Euro ab 701 Mitgliedern. Stiftungen erhalten
pauschal 1500 Euro. Darüber hinaus kann bei einer existenzbedrohenden
Lage eine Liquiditätshilfe von bis zu 10 000 Euro gewährt werden.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) sieht die Vereine als den
Kitt, der die saarländische Gesellschaft zusammenhalte. Man könne
sich gar nicht vorstellen, was es bedeuten würde, gerade auch für
Kinder und Jugendliche, wenn dieses Engagement vieler Vereine
wegfallen würde «und wieviel Geld wir dann als Staat in die Hand
nehmen müssten, um noch nicht mal ansatzweise das zu kompensieren,
was über die aktive Vereinsarbeit geleistet wird», so Rehlinger.