Unternehmen erwarten Normalisierung der Wirtschaft erst 2021

Erfurt/Gera (dpa/th) - Die Unternehmen in Thüringen erwarten eine
Normalisierung des Wirtschaftslebens erst im kommenden Jahr. Das
ergab eine Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) unter mehr
als 1200 Betrieben, wie die Kammern am Dienstag mitteilten. Trotz
erster Entspannungssignale hätten die Betriebe weiter mit
Umsatzverlusten und Liquiditätsengpässen zu kämpfen.

Laut der IHK Gera rechnen 40 Prozent der Ostthüringer Unternehmer mit
Umsatzrückgängen um bis zu einem Viertel des Vorjahresumsatzes. Jeder
Vierte erwarte Einbußen zwischen 25 bis 50 Prozent, hieß es. Nach
Angaben der Erfurter IHK erwarten drei von vier Unternehmern in
Nord-, Mittel- und Westthüringen Umsatzeinbußen. 15 Prozent würden
sogar ein Minus von mehr als 50 Prozent befürchten. Bei 60 Prozent
liege der Grund in einer gesunkenen Nachfrage, 47 Prozent hätten
unter stornierten Aufträgen zu leiden.

Die Umsatzverluste haben den Angaben der Kammern zufolge Auswirkungen
auf die Finanzierungssituation der Unternehmen. So berichtet ein
Drittel der Umfrageteilnehmer in Ostthüringen von
Liquiditätsengpässen, weitere 45 Prozent beklagen einen
Eigenkapitalrückgang. Auch im Bereich der IHK Erfurt kämpfen nach
eigenen Angaben 41 Prozent der Firmen mit Problemen wegen
ausbleibender Zahlungen.