Seltene Fossilien in Grube Messel entdeckt

Messel (dpa/lhe) - Wissenschaftler der Senckenberg Gesellschaft für
Naturforschung haben in der ersten Grabungssaison dieses Jahres im
Unesco Welterbe Grube Messel in Südhessen seltene, viele Millionen
Jahre alte Fossilien gefunden. Es handele sich um eine parasitisch
lebende Wespe und einen scheinbar im Flug festgehaltenen Käfer,
teilte die Gesellschaft am Dienstag mit. Die Fossilien seien etwa
vier Millimeter groß und perfekt erhalten. «Parasitische Wespen sind
seltene Funde in der Grube Messel. Die neu entdeckte Mini-Wespe ist
so exzellent erhalten, dass sogar große Teile der winzigen Fühler zu
erkennen sind», sagte Sonja Wedmann vom Forschungsinstitut. In
Corona-Zeiten graben die Wissenschaftler in einem kleineren Team als
üblich.

In der Grube Messel (Kreis Darmstadt-Dieburg) wird zweimal im Jahr
für rund vier Wochen im Ölschiefer nach Fossilien gesucht. Vor 25
Jahren wurde das Areal zum ersten Unesco-Weltnaturerbe Deutschlands.
Mit der Anerkennung als Welterbe steht sie beispielsweise mit dem
Yellowstone-Nationalpark, dem Grand Canyon und den Galapagosinseln
auf der gleichen Stufe. Mit den mittlerweile mehreren zehntausend
Fossilien-Funden können Wissenschaftler ein relativ genaues Bild der
Lebenswelt und des Klimas in der vor 48 Millionen Jahren tropisch
geprägten Region rekonstruieren.