Tests in Schlachthöfen haben begonnen - Ergebnisse in einigen Tagen

Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in
Nordrhein-Westfalen stehen auch Betriebe in Rheinland-Pfalz im Fokus.
Seit Montag wird dort getestet, tausende Abstriche müssen gemacht
werden.

Mainz/Wittlich (dpa/lrs) - Das Gesundheitsministerium rechnet Ende
dieser oder Anfang kommender Woche mit Ergebnissen zu den Reihentests
in Schlacht- und fleischverarbeitenden Betrieben in Rheinland-Pfalz.
Insgesamt würden ab dieser Woche neben zwei großen Betrieben mit
mehreren hundert Beschäftigten - in Wittlich und Rheinhessen - vier
weitere Betriebe mit zwischen 20 und 100 Mitarbeitern durchgetestet,
teilte das Ministerium am Montag in Mainz mit. Diese weiteren
Betriebe seien im Eifelkreis Bitburg-Prüm, im Rhein-Lahn-Kreis, sowie
den Kreisen Kaiserslautern und Alzey-Worms. Die Tests selbst lägen in
der Verantwortung der jeweiligen Gesundheitsämter.

Nach dem massiven Corona-Ausbruch in einem großen Fleischbetrieb in
Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung in Mainz angeordnet, alle
Beschäftigten in sechs fleischverarbeitenden Betrieben in
Rheinland-Pfalz auf das Virus zu testen. Schlachtbetriebe in
Größenordnungen wie in Nordrhein-Westfalen gibt es in Rheinland-Pfalz
nicht.

Rund um den größeren Schlachthof in Wittlich sollten am Montag
zunächst die Mitarbeiter des Fleischhygieneamtes getestet werden, wie
der Sprecher der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich in Wittlich
sagte. Am Dienstag und Donnerstag seien Testungen von rund 600
Mitarbeitern des Schlachtbetriebs geplant. Am Mittwoch und Freitag
sollten Fleischklassifizierer, Fahrer und Reinigungspersonal
Abstriche in der Corona-Teststation abgeben. Insgesamt gebe es 700
Testungen.

In Wittlich sind seit Anfang Juni zwei Mitarbeiter des Schlachthofs
positiv auf Covid-19 getestet worden. Es habe sich um Einzelfälle
gehandelt, Umfeld-Untersuchungen blieben negativ, sagte der Sprecher.
Hinzu kamen zwei weitere Fälle von Infektionen bei Beschäftigten, die
den Betrieb aber nicht betreten hätten: Bei ihnen sei das Virus nach
deren Rückkehr aus dem Heimaturlaub bei einer Eingangstestung
entdeckt worden, hieß es. Für die Reihentests war im Kreis
Bernkastel-Wittlich die Zahl der Teststrecken bis zum Wochenende
aufgestockt worden, so dass nun bis zu fünf Testungen gleichzeitig
möglich sind.

In dem größeren fleischproduzierenden Betrieb im rheinhessischen
Kreis Alzey-Worms sollten bereits am Montag alle Mitarbeiter getestet
werden, wie eine Kreissprecherin sagte. Insgesamt waren hier rund
1000 Abstriche vorgesehen.