Kreise: Österreich nimmt generelle Reisewarnung für NRW zurück

Düsseldorf/Berlin/Wien (dpa) - Österreich hat die nach dem schweren
Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies ausgesprochene generelle
Reisewarnung für ganz Nordrhein-Westfalen zurückgenommen. Nach
Informationen aus NRW-Regierungskreisen in Düsseldorf wurde die
Reisewarnung auf die vom Infektionsgeschehen betroffenen Kreise
beschränkt. In den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes in Berlin
hieß es am späten Sonntagabend, laut Mitteilung des österreichischen

Gesundheitsministeriums müssten Reisende aus Gütersloh ab Montag
00.01 Uhr bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen.

Aus NRW-Regierungskreisen hieß es, Ministerpräsident Armin Laschet
(CDU) habe am Wochenende mehrfach mit dem österreichischen
Bundeskanzler Sebastian Kurz telefoniert und die Lage mit Blick auf
die jüngsten Entwicklungen in der Corona-Pandemie erörtert. Laschet
habe die Maßnahmen der betroffenen Kreise und des Landes zur
Eindämmung des Ausbruchs sowie die Anstrengungen zur massiven Testung
der Tönnies-Mitarbeiter, ihres Umfelds und der Gesamtbevölkerung
erläutert. Kurz hat demnach seine Anerkennung dafür zum Ausdruck
gebracht sowie das konsequente und umfassende Vorgehen begrüßt.

In diesen Kreisen wurde zu Beginn der Sommerferien in NRW betont,
dass Österreich kein Beherbergungsverbot ausspreche. Vielmehr würden
die generellen Einreisebeschränkungen für alle von hohen
Infektionszahlen betroffenen Regionen in Europa nun auch auf
Gütersloh angewandt. Kurz habe Laschet zugesichert, den Kreis
Warendorf hier bereits nicht mehr einzubeziehen. Dies habe auch das
österreichische Gesundheitsministerium der Deutschen Botschaft in
Wien offiziell mitgeteilt. Sobald die Zahl der Neuinfektionen pro
100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage auch in
Gütersloh unter 50 falle, solle auch hier die Beschränkung aufgehoben
werden.

Beim Fleischkonzern Tönnies hatte es einen massiven Corona-Ausbruch
mit mehr als 1500 infizierten Arbeitern gegeben.