Endrunde der Kommunalwahl in Frankreich begonnen

Paris (dpa) - In Frankreich hat die Endrunde der Kommunalwahlen
begonnen. Die Stichwahlen in knapp 5000 Kommunen waren eigentlich für
Ende März geplant, mussten aber wegen der Covid-19-Pandemie
verschoben werden. Bei der ersten Runde Mitte März war weit mehr als
die Hälfte der Wähler nicht zur Abstimmung gekommen. In den
Wahllokalen im Land gilt Maskenpflicht.

Regierungschef Édouard Philippe teilte via Twitter mit, dass er seine
Stimme abgegeben habe. Das Mitte-Lager von Staatschef Emmanuel Macron
steht bei den Wahlen unter Druck. Eigentlich wollte die
Präsidentenpartei La République en Marche (LREM) Paris und mehrere
große Städte erobern. Stattdessen werden nun vor allem den Grünen und

ihren Verbündeten Erfolge zugetraut, unter anderem in Lyon, Toulouse,
Straßburg oder Tours. Macron will im nordfranzösischen Seebad Le
Touquet wählen, wo er und seine Frau Brigitte wohnen.

Aufgerufen sind gut 16 Millionen Wählerinnen und Wähler - das
entspricht etwa einem Drittel der Wahlberechtigten. Es ist der erste
politische Stimmungstest nach den wochenlangen Ausgangsbeschränkungen
während der Pandemie, die Frankreich mit rund 30 000 Toten hart traf.
Nach den Wahlen will Macron über seinen politischen Kurs nach der
Corona-Krise entscheiden. Möglich ist dabei auch eine
Regierungsumbildung.