Ministerium: Thüringen erlässt kein Corona-Einreiseverbot

Erfurt (dpa/th) - Thüringen schert bei den neuen Reiseregeln für
Menschen aus Corona-Risikogebieten aus. «Wir werden kein Einreis- und
kein Beherbergungsverbot erlassen», sagte ein Sprecher des
Gesundheitsministeriums am Samstag auf Anfrage in Erfurt. Thüringen
habe dazu bei der Bund-Länder-Vereinbarung zum Reiseverkehr am
Freitag eine entsprechende Protokollerklärung abgegeben.

Nach dieser Vereinbarung sollen Reisende aus Corona-Risikogebieten in
den anderen Ländern nur dann in Hotels oder Ferienwohnungen
aufgenommen werden, wenn sie ein negatives Corona-Test-Ergebnis
vorlegen können, das nicht älter als zwei Tage ist. In Thüringen ist

dies demnach nicht nötig.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagte in einem
Video, das das Ministerium auf Twitter verbreitete, «wir orientieren
uns an den Maßnahmen und Entscheidungen der Behörden vor Ort». Da der

westfälische Kreis Gütersloh keine Aus- und Einreiseverbote erlassen
habe, «werden wir auch in Thüringen solche Einreiseverbote nicht
vollziehen». In dem Kreis gibt es viele Corona-Infizierte beim
Fleischproduzenten Tönnies.

Der Sprecher der Ministerin sagte, auch negative
Corona-Testergebnisse, die nach der Bund-Länder-Vereinbarung in
Hotels vorgelegt werden sollen, böten keine 100-prozentige
Sicherheit. Wichtig sei, das die Infektionsschutzvorschriften mit
Abstand und Mund-Nasen-Bedeckung eingehalten würden.

In Thüringen gibt es in vielen Kreise seit geraumer zeit keine
Corona-Neuinfektionen mehr. Der Tourismus mit Städtetouristen sowie
Aktiv- und Wanderurlaubern ist eine wichtige Wirtschaftsbranche. Nach
dem Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh hatten die meisten
Bundesländer Reise-Einschränkungen für Menschen aus Corona-Hotspots
beschlossen.