Start ins Ferienwochenende - Strandkörbe auf Drei-Meter-Abstand

Die Urlaubssaison hat definitiv begonnen. Viele Destinationen entlang
der Küste sind gut ausgelastet. Ein großer Ansturm auf die Strände
blieb noch aus. Das Wetter spielte mit, doch Regen soll kommen.

Varel-Dangast/Cuxhaven (dpa/lni) - Das erste große
Sommerferienwochenende ist in Niedersachsen weitgehend entspannt
angelaufen. Auch wenn die Niedersachsen selbst noch bis Mitte Juli
auf den Ferienbeginn warten müssen, machten sich schon zahlreiche
Urlauber aus Nordrhein-Westfalen am Samstag auf den Weg ans Meer.
Deutschlandweit haben bislang sechs Bundesländer Sommerferien. Auf
den Autobahnen in Niedersachsen kam es zu Staus, die aber insgesamt
überschaubar blieben.

Gut ausgelastet ist das niedersächsische Nordseebad Dangast. «Nicht
zu 100 Prozent, aber die touristischen Zahlen sind gut», sagte
Kurdirektor Johann Taddigs am Samstag der Deutschen Presse-Agentur
(dpa). Auch die Einhaltung der Corona-Regeln funktioniere. An den
Stränden seien die Strandkörbe auf drei Meter auseinandergerückt,
damit der Radius von 1,50 Meter eingehalten werden könne. Taddigs
begrüßte die Attest-Regelung für Urlauber aus Corona-Risikogebieten.

«Ich bin dankbar, dass jetzt eine vernünftige Regelung gefunden
wurde, die für Schutz sorgt und auch umsetzbar ist.»

Aus Nordrhein-Westfalen kommen die meisten Sommerurlauber in
Niedersachsen. In dem bevölkerungsreichsten Bundesland war am Freitag
der letzte Schultag. Etwas Sorge bereitete Taddigs der
Tagestourismus. «Wir hoffen, dass an den Wochenenden die Welle nicht
zu hoch schwappt.» Dangast zählt pro Jahr rund 700 000 Übernachtungen

und etwa 250 000 Tagesgäste.

Norderney ordnete indes per Allgemeinverfügung eine Pflicht zum
Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in mehreren besonders hoch
frequentierten Straßen in der Stadt Norderney an, die zunächst bis
zum 19. Juli gelten soll. Betroffen seien die Strandstraße, die
Poststraße, die Friedrichstraße zwischen Heinrich- und Bismarckstraße

sowie die Schmiedestraße, hieß es in einer Mitteilung.

Durch die hohe Anzahl von touristischen Gästen herrsche in diesen
Straßen ein dichtes Gedränge, das dazu führe, dass der Mindestabstand

von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann. Aus diesem Grunde sei
die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung
notwendigerweise geboten. Allein bei einer Tagesgästezahl von etwa
4500 werde die eigentliche Einwohnerzahl von rund 6000 bereits nahezu
erreicht. Hinzu komme die Zahl der Übernachtungsgäste mit 25 000
Personen pro Nacht.

Im Küstenort Schillig (Kreis Friesland) war der weiße Sandstrand gut
besucht, aber nicht überlaufen. Viele Strandkörbe blieben noch
geschlossen. Der Campingplatz war dagegen nahezu voll.

Die Stadt Cuxhaven hatte diese Woche Touristen aus den coronabedingt
vom Lockdown betroffenen nordrhein-westfälischen Kreisen Gütersloh
und Warendorf ohne ein entsprechendes Attest den Strandbesuch
untersagt. Zurückweisungen habe es bislang aber nicht gegeben, hieß
es am Samstag bei der für den Kur- und Strandbetrieb zuständigen
Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH. Die Strände seien aufgrund des Wetters
aber gut besucht.

Der ADAC meldete am Samstag mehrere längere Staus auf den Autobahnen
in Niedersachsen. Betroffen war unter anderem die A1 von Hamburg in
Richtung Osnabrück zwischen dem Bremer Kreuz und Bremen-Arsten. Das
Wetter war am Samstag anfangs noch vielerorts sonnig und heiß. Aber
der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte schon für den Abend in Teilen
Niedersachsens und auch in Bremen Schauer und schwere, teils
unwetterartige Gewitter voraus.