Tourismuschef für MV: Start in Urlaubssaison ist kein Ansturm

Rostock/Stralsund (dpa) - Obwohl auf den Straßen deutlich mehr Autos
in Richtung Seen und Küste unterwegs sind, ist der Andrang dem
Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern zufolge gut zu bewältigen.
«Wir sind da ganz unaufgeregt. Ansturm trifft es nicht richtig. Das
ist das, was man Sommer für Sommer erlebt, wenn die Menschen in die
Urlaubsregionen aufbrechen», sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias
Woitendorf am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Dabei gebe es auf
den Straßen logischerweise auch Nadelöhre und es entstünden Staus.

Dass nun aufgrund der Corona-Lockerungen mehr Gäste ins Land kämen,
sei indes ein Trugschluss. Tagesbesucher aus anderen Bundesländern
dürfen beispielsweise nicht einreisen, zudem seien die Kapazitäten in
den Hotels, Pensionen und auf den Campingplätzen coronabedingt auf
etwa 80 Prozent verringert. «Wir haben insgesamt durch die
Begrenzungen eine geringere Zahl an Menschen im Land», sagte der
Verbandschef dazu.

Er rechnete an diesem Wochenende mit etwa 350 000 bis 400 000
Übernachtungsgästen, die Beherbergungsbetriebe seien damit weitgehend
ausgelastet und würden das auch den Sommer über bleiben. «Im
Regelfall würden dann noch bis zu 200 000 Tagestouristen kommen und
die kommen nun eben nicht.»

Für die Hotels, Gaststätten und Ferienwohnungsanbieter des Landes sei
der Start der Sommerferien wichtig, wobei deshalb «die Anspannung im
Tourismus noch nicht weg» sei. Ein Viertel der Betriebe sei noch
immer in seiner Existenz gefährdet.

Mecklenburg-Vorpommern setzt bei der Öffnung für den Tourismus auf
einen behutsamen Start, um eine Nachvollziehbarkeit der Kontakte im
Corona-Fall gewährleisten zu können. Grenzkontrollen gibt es nicht,
stichprobenartige Kontrollen in den Urlaubsorten dagegen schon. Wer
dann keine Buchung vorweisen kann, muss mit Sanktionen rechnen.

Die wichtigsten Ziele sind die Badeorte an der Ostseeküste und die
Mecklenburgische Seenplatte.