Britische Regierung will Quarantänepflicht für Reisende lockern

London (dpa) - Die britische Regierung will Reisende aus einer Reihe
von Ländern von der umstrittenen Pflicht zur 14-tägigen Isolation
befreien. Das berichteten mehrere Medien am Samstag unter Berufung
auf Regierungskreise. Demnach soll am Montag eine Liste von Staaten
vorgelegt werden, die vom 6. Juli an von der Regelung ausgenommen
sind. Dazu sollen unter anderem Frankreich, Spanien, Italien,
Griechenland und auch Deutschland gehören, so die Berichte. Reisende
aus Portugal, Schweden und den USA müssen sich demnach hingegen
weiterhin nach Betreten des Landes für zwei Wochen isolieren.

Die Maßnahme war am 8. Juni in Kraft getreten und von verschiedenen
Seiten heftig kritisiert worden. Mehrere Fluggesellschaften hatten
Klage dagegen eingereicht. Auch in der konservativen Regierungspartei
von Premierminister Boris Johnson rumorte es.

Kein anderes Land in Europa hat so viele Todesfälle durch die
Coronavirus-Pandemie verzeichnet wie Großbritannien. Dort starben
bislang mehr als 43 500 Menschen, nachdem sie positiv auf das Virus
getestet wurden. Die Zahl der Sterbefälle, bei denen die
Lungenkrankheit Covid-19 als Ursache festgestellt wurde, liegt bei
mehr als 54 000. Es dürfte aber noch viele unerkannte oder indirekte
Fälle gegeben haben: Die sogenannte Übersterblichkeit für die Zeit
der Pandemie liegt im Vereinigten Königreich bei über 65 000.