Söder warnt vor früher zweiter Corona-Welle

Droht Deutschland eine zweite Corona-Welle? Ministerpräsident Söder
warnt zumindest davor. Damit sie nicht jetzt schon anrollt, müssen
Touristen aus Regionen mit großen Infektionsherden sich nun testen
lassen, bevor sie nach Bayern kommen.

München (dpa/lby) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU)
warnt vor einer zweiten Corona-Welle. «Wir müssen wirklich
aufpassen», sagte er in einer am Samstag veröffentlichten
Videobotschaft. «Wir dürfen nicht riskieren, dass wir sogar noch
schneller als befürchtet, vor dem Herbst, eine zweite Welle bekommen,
eine schleichende Welle, und überall regionale Lockdowns bekommen.»
In der vergangenen Woche sei «unglaublich viel passiert», sagte er
mit Blick auf Ausbrüche im Kreis Gütersloh, in Niedersachsen oder
Berlin. Darum sei es unangebracht, darüber zu streiten, «ob diese
Maßnahmen zuviel oder zu wenig sind» - sondern man müsse «handeln u
nd
entscheiden».

Bayern habe darum entschieden, dass Touristen aus Risikogebieten zwar
in bayerischen Hotels übernachten dürfen - aber nur mit einem
negativen Corona-Test. Bayern sei damit «ein Vorreiter in
Deutschland». Wer einen negativen Test habe, dürfe im Freistaat
Urlaub machen, alle anderen sollten sich erstmal auskurieren. «Ich
gönn' allen ihre Ferien», sagte Söder. «Aber auch da müssen wir
aufpassen.» Er betonte: «Corona bleibt tödlich.»

Pünktlich zum Ferienbeginn im bevölkerungsreichsten Bundesland
Nordrhein-Westfalen hatten die Chefs von Bundeskanzleramt und Staats-
und Senatskanzleien der Länder am Freitag diesen Weg als
einheitliches Vorgehen beschlossen.

In Bayern sind nach neuesten Angaben bisher 48 249 Menschen positiv
auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden - 60 mehr als am
Vortag. Gestorben sind 2588 Menschen, die sich mit dem Erreger
infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Samstag (Stand 09.00 Uhr) auf
seiner Webseite mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag demnach
bei 45 030 Personen.

Reisende aus einem Kreis mit hohem Infektionsgeschehen dürfen nur
dann in Hotels und Ferienwohnungen untergebracht werden oder ohne
Quarantänemaßnahme in ein Land einreisen, wenn sie mit einem
ärztlichen Attest nachweisen, dass sie keine Infektion haben. Nach
Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) in
Bayern wurden zunächst keine Fälle bekannt, in denen
Übernachtungsbetriebe Gäste wegen eines fehlenden Nachweises auf
einen negativen Corona-Test abweisen mussten.

Der ganz große Touristen-Ansturm im Freistaat blieb zunächst aber
trotz Ferienbeginns in mehreren Bundesländern aus. Auf Bayerns
Straßen blieb es ausgesprochen ruhig, wie die Polizeipräsidien am
Samstag mitteilten.

Voll wurde es mancherorts dennoch - an der Münchner Isar
beispielsweise, wo Menschenmassen das schöne Wetter genossen. In
Regensburg musste die Polizei in der Nacht zu Samstag den
Bismarckplatz für etwas mehr als eine Stunde sperren, weil zu viele
Menschen dort unterwegs waren und Corona-Abstandsregeln nicht
eingehalten werden konnten.

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