Krankenkasse: Wenigste Krankmeldungen in einem Mai seit zehn Jahren

Hamburg (dpa) - Bei der Techniker Krankenkasse (TK) haben sich im Mai
so wenige Arbeitnehmer krank gemeldet, wie in keinem Mai der
vergangenen zehn Jahre. Demnach lag der Anteil krankgeschriebener
Beschäftigter bei 3,35 Prozent, wie eine Auswertung der Kasse zeigt,
die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 2010 lag der Anteil im
Monat Mai bei 3,39 Prozent. Der niedrigste Mai-Krankenstand seit
Beginn der Auswertungen wurde nach Angaben der TK 2006 mit 2,92
Prozent gemessen.

Im März hatte der Krankenstand mit 6,88 Prozent noch den höchsten
Wert seit 20 Jahren erreicht, eher er im April auf 3,99 Prozent
gesunken war. Damals wurde der Anstieg auch mit präventiven
Krankmeldungen aufgrund der Corona-Pandemie erklärt. TK-Chef Jens
Baas führt den seit April währenden Rückgang unter anderem auf das
Ende der Erkältungssaison zurück, die jedes Jahr für hohe Fehlzeiten

verantwortlich sei. «Zum anderen kommen da aber sicher auch eine
Reihe von Faktoren hinzu: allgemein verbesserte Hygienemaßnahmen,
mehr Homeoffice, weniger Sport-, Schul- und Wegeunfälle, aber auch
Faktoren wie eine unsicherere Arbeitsmarktsituation», wird Baas
zitiert.

Die Diagnose Covid-19 komme im Krankenstand vergleichsweise selten
vor. Demnach waren im Monat Mai nur 0,35 Prozent der krankgemeldeten
Beschäftigten davon betroffen. Im Vormonat waren es 0,64 Prozent.

«Die Zahlen zeigen auch, dass die Menschen sehr verantwortungsvoll
mit der telefonischen Krankschreibung umgegangen sind. Ein dauernder
Anstieg von Arbeitsunfähigkeiten, wie von einigen Arbeitgebern
befürchtet, hat sich nicht bestätigt», wird TK-Vorstandsmitglied
Karen Walkenhorst zitiert.