Staus auf Tourismus-Zufahrten in Mecklenburg-Vorpommern erwartet

Rund um Ostern waren die Zufahrtsstraßen zu Urlaubsorten in
Mecklenburg-Vorpommern wegen Corona ungewöhnlich leer. Nachdem
Auflagen gelockert worden sind, sind nun wieder kräftige
Sommerferien-Staus zu erwarten.

Rostock/Stralsund (dpa/mv) - Für das Wochenende erwarten der ADAC und
die regionale Tourismusbranche einen Ansturm auf die Urlaubsgebiete,
denn in fünf weiteren Bundesländern beginnen die Sommerferien. In den
vergangenen Monaten sei es schwer einzuschätzen gewesen, ob und wie
die meisten Menschen in den Urlaub fahren, sagte ADAC-Sprecher
Christian Hieff. Es könne in Corona-Zeiten nicht einfach auf die
Erfahrungswerte aus den Vorjahren zurückgegriffen werden. Zuletzt
hätten aber immer mehr Mitglieder des Automobil-Clubs in Beratungen
durchblicken lassen, dass sie ihren Urlaub dieses Jahr innerhalb
Deutschlands und mit dem Auto bestreiten wollen.

Der ADAC rechnet mit starkem Reiseverkehr in Richtung der Inseln
Rügen und Usedom auf der B96 und der B110/111. Auf den Autobahnen sei
das sogenannte Tribseer Loch auf der A20 ein Staugarant. Auch müssten
Autofahrer mit Staus an Baustellen wie der Petersdorfer Brücke auf
der A19 rechnen sowie auf der A24 zwischen Berlin und Hamburg bei
Suckow und zuvor am Dreieck Wittstock (Brandenburg).

Am Freitagnachmittag gab es offenbar noch keine größeren Staus in
Mecklenburg-Vorpommern. Wie die Polizeipräsidien Rostock und
Neubrandenburg berichteten, war der Verkehr auf allen Straßen im Land
zumeist fließend verlaufen. Sogar die im Sommer oft staugeplagten
Zufahrten der Inseln Rügen und Usedom seien bisher unauffällig
gewesen. Nur ein Unfall auf der A 20 nahe Jarmen habe zeitweise
Verzögerungen ausgelöst.

Mecklenburg-Vorpommern war am Montag als erstes Bundesland in die
Sommerferien gestartet. «Es ist schon ziemlich voll, aber jetzt
kommen die intensivsten Zeiten», sagte der Geschäftsführer des
Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf. Während der
Sommerferienzeit in Deutschland bis Mitte September rechnet er mit
rund vier Millionen Übernachtungsgästen im Land. Die wichtigsten
Ziele sind die Badeorte an der Ostseeküste und die Mecklenburgische
Seenplatte. Die Kapazitäten seien bis Mitte August ausgelastet, sagte
Woitendorf.

Dem Verband zufolge werden in diesem Sommer dennoch weniger Gäste
kommen als in anderen Jahren. Die Abstandsregelungen wegen der
Corona-Pandemie führen zu Begrenzungen: Zwar dürfen wieder 100
Prozent der Betten belegt werden, doch manche Hotels haben nicht
genügend Platz in den Restaurants, um die Abstandsregelungen
umzusetzen. Zum Teil fehlt auch Personal.