Hunderte feiern im Schanzenviertel - Demo bleibt friedlich

Hamburg (dpa/lno) - Trotz Corona-Pandemie und partiellem
Alkoholverkaufsverbot haben am späten Freitagabend Hunderte Menschen
im Hamburger Schanzenviertel gefeiert. Die Außengastronomie der
zahlreichen Gaststätten, das Schulterblatt vor der linksautonomen
Roten Flora sowie die angrenzende Susannenstraße, waren dicht
bevölkert. Nach Polizeiangaben versammelten sich zwischen 400 und 450
Feiernde am Schulterblatt. Etwa 350 seien es am neuen Pferdemarkt
gewesen.

Eine parallel dazu am Bahnhof Sternschanze veranstaltete Kundgebung
der interventionistischen Linken unter dem Motto «Polizei, Rassismus,
Gewalt» blieb friedlich. Laut Polizei hatten sich etwa 150 Menschen
versammelt. Auf dem Boden sitzend hörten sie sich in einer lauen
Sommernacht rund zwei Stunden Vorträge und Videobeiträge an.

Vor der Demonstration gab es - auch mit Blick auf die jüngsten
Krawalle in Stuttgart - die Befürchtung, dass es zu Ausschreitungen
kommen könnte - weshalb die Polizei auch mit zahlreichen Kräften
Präsenz zeigte. Insgesamt zeigte sich die Polizei mit dem Geschehen
im Schanzenviertel in der Nacht zu Samstag zufrieden.

Da es bereits am vergangenen Wochenende in dem Szeneviertel immer
wieder zu großen Ansammlungen gekommen war, bei denen viel Alkohol
konsumiert und Corona-Regeln nicht eingehalten wurden, setzten die
Bezirke Altona und Mitte diesmal auf ein partielles
Alkoholverkaufsverbot. So sollen Menschenansammlungen möglichst
vermieden werden.

Ein Sprecher des Bezirksamts Altona sprach von 16 Kiosken und
Lokalen, denen von Freitag, 17.00 Uhr, bis Sonntag, 6.00 Uhr, der
Verkauf von Alkoholika verboten wurde. Die Polizei Hamburg twitterte,
dass es insgesamt 23 Lokale und Kioske seien. Restaurants durften
öffnen und auch Alkohol anbieten.