Stadt Baikonur verschärft in Corona-Krise Ausgangsbestimmungen

Baikonur (dpa) - In der Stadt Baikonur in Zentralasien in der Nähe
des gleichnamigen Weltraumbahnhofs hat die Verwaltung wegen rasant
steigender Corona-Infektionen einen neuen Lockdown verhängt. Es gebe
nicht genügend Ärzte und medizinisches Personal, um dann allen
Erkrankten schnell zu helfen, teilte die Stadtverwaltung mit. Bislang
gibt es in Baikonur, wo viele Mitarbeiter der russischen
Raumfahrtbehörde Roskosmos leben, mehr als 140 Coronafälle. Die Ein-
und Ausreise ist nur noch im Ausnahmefall erlaubt, Geschäfte und
Einrichtungen bleiben geschlossen. Die Bewohner sollen die nächsten
Wochen zu Hause bleiben.

Baikonur mit rund 40 000 Einwohnern ist eine Art russische Exklave
mitten in Zentralasien. Die Stadt liegt in der Steppe der
Ex-Sowjetrepublik Kasachstan, Russland pachtet und verwaltet aber das
Areal. Der Weltraumbahnhof liegt nur wenige Kilometer von der Stadt
entfernt. In Kasachstan gibt es etwa 20 000 bestätigte Corona-Fälle.

In Russland wurden bislang rund 620 000 Fälle registriert, täglich
kommen rund 7000 neue Infektionen hinzu.

Roskosmos teilte der Agentur Interfax zufolge mit, dass der Betrieb
dort normal weiterlaufen werde. Es gebe aber erhöhte
Sicherheitsmaßnahmen. Bis auf Weiteres sind von Baikonur aus keine
bemannten Flüge ins Weltall geplant. Ende Juli soll jedoch von dort
ein Raumfrachter zur Internationalen Raumstation ISS starten.