Krankschreibungen in zwei NRW-Kreisen vorerst auch per Telefon

Berlin (dpa) - Nach dem großen Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb von
Tönnies in Westfalen können sich Patienten in der Region vorerst auch
nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt krankschreiben lassen.
Bei leichten Atemwegserkrankungen ist dafür befristet bis 14. Juli
kein Praxisbesuch nötig, wenn die Praxis in den Kreisen Gütersloh und
Warendorf liegt. Das sieht eine regionale Ausnahmeregelung vor, die
der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen
am Freitag beschloss. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sind dort
nun für bis zu sieben Kalendertage telefonisch zu bekommen, dies kann
dann auch telefonisch für noch einmal sieben Tage verlängert werden.

Eine entsprechende bundesweite Sonderregelung war angesichts der
allgemein niedrigeren Infektionszahlen Ende Mai ausgelaufen. Ziel der
nun beschlossenen Ausnahmeregelung in den Corona-Hotspots sei es
wieder, durch verringerte direkte Kontakte das Übergreifen der
Infektionen auf weite Teile der Bevölkerung zu vermeiden, sagte der
Vorsitzende des Bundesausschusses, Josef Hecken.