NRW-Ministerin vor Fleisch-Gipfel: Handel schwierig zu überzeugen

Köln/Düsseldorf (dpa) - Vor einem Branchengespräch zu den Bedingungen

in der Fleischindustrie hat die nordrhein-westfälische
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) die Notwendigkeit
eines Umbruchs betont. «Die Zukunft wird sicherlich anders aussehen,
als die Gegenwart aussieht», sagte Heinen-Esser am Freitag in einem
Interview mit dem Sender WDR 5. Im Interesse von Mitarbeitern,
Landwirten und Tieren müsse es dringend Änderungen geben. Allerdings
betonte die Ministerin auch, wie schwierig es sei, in einem
eingespielten System Veränderungen herbeizuführen: «Der Handel wird
sicherlich schwierig zu überzeugen sein, von Lockvogel-Angeboten
abzusehen.»

Bundesagrarministerin Julia Klöckner wollte am Freitag mit
Heinen-Esser und ihrer Amtskollegin aus Niedersachsen (alle CDU)
sowie Vertretern der Branche in Düsseldorf zusammenkommen, um über
bessere Bedingungen in Ställen und Schlachthöfen, aber auch höhere
Preise im Supermarkt zu reden. Nach mehreren Corona-Ausbrüchen in
Schlachthöfen stehen Billigpreise für Fleisch massiv in der Kritik.