Touristen aus Kreis Warendorf dürfen weiter nicht nach Niedersachsen

Hannover/Warendorf (dpa/lnw) - Obwohl im Kreis Warendorf die
7-Tage-Inzidenz wieder unter die wichtige Marke 50 gefallen ist,
dürfen Menschen aus der Region weiter nicht in Hotels in
Niedersachsen übernachten. In der Verordnung des benachbarten
Bundeslandes ist mit Verweis auf «Inkubationszeit und die
Meldeverzögerung» festgelegt, dass das Beherbergungsverbot erst 14
Tage nach Unterschreiten der Kennziffer aufgehoben wird.

«Die Landesregierung wird das (Neu-)Infektionsgeschehen insofern
weiter sorgfältig beobachten. Die Verordnung wird dann entsprechend
angepasst werden», heißt es in der bisher gültigen Regelung. Mehrere

Bundesländer hatten zuletzt Beherbergungsverbote für Menschen aus
besonders vom Coronavirus betroffenen Kreisen erlassen. In der
Verordnung aus Hannover werden namentlich die Kreise Gütersloh und
Warendorf genannt.

Es sei allerdings auch nicht ausgeschlossen, dass das Verbot schon in
den nächsten Tagen aufgehoben werde, wenn sich das
Infektionsgeschehen entsprechend entwickle, sagte ein
Ministeriumssprecher am Freitag. Als Teil der Corona-Verordnung ist
die Regelung, die auch für Gütersloh gilt, zunächst bis zum 5. Juli
befristet.

Die Stadt Cuxhaven teilte am Freitag mit, dass sie das Verbot auch
auf ihren Strand anwendet. Der Verwaltungsausschuss habe die örtliche
Politik mit breiter Mehrheit aufgefordert, so den Tourismus aus den
beiden nordrhein-westfälischen Landkreisen zu minimieren und die
Ansteckungsgefahr zu senken. «Wer gegen die Strandverbote verstößt,
muss mit entsprechenden Konsequenzen rechnen», sagte
Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD).

Im Kreis Warendorf ist die wichtige Kennziffer der Neuinfektionen pro
100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage aktuell unter
die entscheidende Marke von 50 gefallen. Das geht aus den am Freitag
veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach
sind es im Kreis Warendorf nun 47,9 Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner in den vergangenen sieben Tagen nach zuvor 50,4.

Auch im Kreis Gütersloh, in dem ebenfalls nach dem Corona-Ausbruch
bei Tönnies ein regionaler Lockdown gilt, sinkt die Kennziffer nach
extrem hohen Werten weiter. Mit 177,7 Fällen in je 100 000 Einwohner
in den vergangenen sieben Tagen (zuvor 192,8) liegt der Wert aber
weiter deutlich über der Marke von 50.