Viele NRW-Bürger in Corona-Krise zur Nachbarschaftshilfe bereit

Düsseldorf (dpa/lnw) - In der Corona-Krise sind viele NRW-Bürger zur
Unterstützung gefährdeter Nachbarn bereit. In einer Umfrage im
Auftrag des NRW-Gesundheitsministeriums sagten rund ein Viertel der
Befragten, sie seien bereit, Risikogruppen während der Krise
ehrenamtlich zu helfen. Weitere 35 Prozent konnten sich vorstellen,
auch außerhalb der Krise Nachbarn aus Risikogruppen zu unterstützen.

Damit sei insgesamt eine Mehrheit der Bevölkerung bereit, Nachbarn
beizustehen, erklärte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).
«Die Menschen stehen in schwierigen Situationen zusammen, das finde
ich großartig.» Für die Studie waren gut 1000 Menschen zwischen dem
26. März und dem 2. April befragt worden - die meisten telefonisch,
etwa ein Viertel online.

Laumann dankte allen Helfern, die sich schon seit vielen Wochen um
ältere Menschen in ihrer Nachbarschaft kümmern und sie etwa beim
Einkauf unterstützen. Dabei rechnen laut der Studie nicht wenige
Bürger durch die Pandemie für sich selbst mit Einkommenseinbußen
(knapp ein Drittel) oder gar einer eigenen Erkrankung (25 Prozent).

Den potenziell Helfenden stehen allerdings auch rund 30 Prozent
entgegen, die ihre Nachbarschaft nicht unterstützen würden. Eine
weitere Erkenntnis aus der Studie ist, dass Haushalte mit geringeren
Einkommen weniger Vertrauen in die eigene Nachbarschaft haben.
Deshalb sei mehr Unterstützung für die niedrigeren
Einkommensschichten nötig, so die Studie. Nachbarschaft sei im
ländlichen Raum eher ausgeprägt als in dicht besiedelten Räumen.