Weil: Corona-Lage in Göttingen und Gütersloh nicht vergleichbar

Göttingen (dpa/lni) - Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan

Weil (SPD) hält die Corona-Ausbrüche in Göttingen und in der Region
Gütersloh in Nordrhein-Westfalen nicht für vergleichbar. «Anders als

beispielsweise im Landkreis Gütersloh, wo es auch ganz andere Zahlen
gibt, haben wir es mit sehr eng lokalisierbaren Bereichen zu tun»,
sagt Weil am Donnerstag bei einem Besuch der Göttinger Polizei.
Göttingen nehme aber derzeit in Niedersachsen den Spitzenplatz bei
der Corona-Ausbreitung ein.

In Göttingen hat es zweimal Ausbrüche in Hochhauskomplexen gegeben.
Ein Haus mit 700 Bewohnern, davon 120 Infizierte, stand bis
Donnerstag unter Quarantäne. Die Verbreitung des Virus in der Region
Göttingen liegt seit Tagen am Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf
100 000 Einwohner binnen einer Woche.

In den Kreisen Gütersloh und Warendorf im Nachbarbundesland ist eine
Fleischfabrik ein massiver Seuchenherd mit mehr als 1500
Corona-Infektionen. Es wurden zahlreiche Einschränkungen des
Alltagsleben in den Kreisen Gütersloh und Warendorf angeordnet. Die
dortigen Behörden hätten befürchtet, «es könne nicht mehr eng
lokalisierbar begrenzt bleiben», sagte Weil.

Niedersachsen lässt deshalb Urlauber aus diesen Kreisen nur zu, wenn
sie ein Gesundheitsattest vorlegen. Der Regierungschef bat um
Verständnis für dieses Vorgehen. «Mit dem Beginn der Sommerferien in

Nordrhein-Westfalen ist natürlich der Druck insbesondere auf die
niedersächsische Nordseeküste noch einmal gestiegen», sagte Weil.