Deutsche Corona-Warn-App auch für viele europäische Nutzer verfügbar

Die Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts konnte bislang nur mit
einem deutschen Konto in den App-Stores von Apple und Google
installiert werden. Das soll sich nun ändern, obwohl eine große
paneuropäische Lösung noch nicht in Sicht ist.

Berlin (dpa) - Die Corona-Warn-App aus Deutschland kann nun auch von
vielen Besuchern aus dem europäischen Ausland heruntergeladen und
verwendet werden. Am Donnerstag erschien die Anwendung in elf
europäischen Ländern in den jeweiligen App-Stores, wie das Robert
Koch-Institut (RKI) auf Twitter mitteilte. Neben den Nachbarn aus den
Benelux-Staaten kann die App damit auch von Anwendern aus Frankreich,
Österreich, der Tschechischen Republik, Polen, Dänemark, Rumänien und

Bulgarien verwendet werden, wenn sie sich in Deutschland aufhalten.

Das RKI betonte, mit der Verfügbarkeit in den ausländischen Stores
richte man sich «sowohl an diejenigen, die dauerhaft in Deutschland
leben als auch diejenigen, die sich temporär z.B. im Urlaub hier
aufhalten». Aus welchem Land die SIM-Karte des Smartphones stamme,
spiele keine Rolle. «Auch bisher schon war die App mit ausländischen
SIM-Karten nutzbar.»

In Deutschland stieg am Donnerstag die Zahl der Downloads leicht auf
13 Millionen an, das entspricht 15,6 Prozent der Bevölkerung. Wie
viele infizierte Nutzer ihren Status in die App eingetragen haben,
konnte das RKI nicht beantworten. Dem Robert Koch-Institut liege noch
keine konsolidierte Auswertung vor.

Um die Eingabe eines Infektionsstatus in der App zu erleichtern,
sollen nun mehr Arztpraxen darauf vorbereitet werden, die
Testergebnisse digital zu versenden. Die Kassenärztliche
Bundesvereinigung kündigte ein neues Formular für Corona-Tests mit
jeweils einem individuellen QR-Code an. Die Formulare können entweder
als gedruckte Exemplare bestellt oder über die Software in den
Arztpraxen ausgedruckt werden. Das Formular gibt es auch in einer
Variante für den öffentlichen Gesundheitsdienst.

Das RKI betonte, mit dem neuen Formular sei eine wichtige
Voraussetzung dafür geschaffen worden, dass die positiven
Testergebnisse innerhalb der App verifiziert werden können. Darüber
hinaus könnten Nutzerinnen und Nutzer der App so schneller als bisher
über ein positives Testergebnis informiert werden. Damit könnten sie
ihr Verhalten früher anpassen und so verhindern, dass sie weitere
Menschen anstecken.