Etwas weniger Erwerbstätige - erster Rückgang seit der Finanzkrise

Bad Ems (dpa/lrs) - Erstmals seit der weltweiten Finanzkrise vor rund
zehn Jahren ist die Erwerbstätigkeit in Rheinland-Pfalz wieder
gesunken, wenn auch nur geringfügig. Dieser Rückgang um 0,1 Prozent
im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum dürfte bereits mit
Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt zu tun
haben, teilte das Statistische Landesamt in Bad Ems am Donnerstag mit
und verwies auf vorläufige Berechnungen des Arbeitskreises
«Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder».

Insgesamt wurden im ersten Quartal 2020 knapp 2,03 Millionen
Erwerbstätige in Rheinland-Pfalz gezählt - etwa 1100 weniger als im
Vorjahresquartal. Im dritten und vierten Quartal des vergangenen
Jahres war die Zahl der Erwerbstätigen im Land noch nach oben
gegangen. Gesamtdeutschland kam im ersten Quartal 2020 dagegen auf
ein Plus bei Erwerbstätigen von 0,3 Prozent. Die größten Zuwächse
hatten Berlin (plus 1,7 Prozent) und Hamburg (plus 1,3 Prozent).

Die Statistikbehörde erklärte, Menschen in Kurzarbeit zählten zu den

Erwerbstätigen und nicht zu den Erwerbslosen. Das Instrument der
Kurzarbeit habe also einem stärkeren Rückgang der Erwerbstätigkeit
entgegengewirkt. Zwischen den Branchen zeigte sich in Rheinland-Pfalz
ein unterschiedliches Bild: Im Dienstleistungssektor beispielsweise
wurden 0,3 Prozent mehr Erwerbstätige verbucht, das lag vor allem am
Bereich «Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung,
Gesundheit». Bei Finanz-, Versicherungs- und
Unternehmensdienstleistern sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen
sank die Erwerbstätigkeit um 1,2 Prozent. 1,1 Prozent weniger waren
es im produzierenden Gewerbe, hier war es bereits das zweite Quartal
in Folge mit einem Rückgang.