Laumann: Bis Sonntag Ergebnisse über Corona-Verbreitung in Gütersloh

Düsseldorf (dpa) - Die Landesregierung will mit Massentests in den
Kreisen Gütersloh und Warendorf bis Ende der Woche Erkenntnisse über
die Verbreitung des Coronavirus erhalten. Bis Ende der Woche wolle
man wissen, «ob das Virus in andere Teile der Bevölkerung
übergesprungen ist», sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU) am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag zum Corona-Ausbruch in der
Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück. Rund 900 Polizisten in
beiden Kreisen unterstützen nach Angaben des Ministers die Behörden
bei der Durchsetzung der Quarantäne der rund 7000 betroffenen
Tönnies-Beschäftigten.

Laumann kündigte erneut einen scharfen Kurs gegen die Zustände in der
Fleischindustrie an. «Das hat mit einer humanen Arbeitswelt nichts
mehr zu tun», sagte er. Der CDU-Politiker wies Vorwürfe zurück, die
Behörden hätten Schlachthöfe nicht gut genug kontrolliert. In 30
Schlachthöfen seien bei Kontrollen erhebliche Mängel festgestellt
worden, sagte Laumann. Dazu gehörten auch Tönnies-Betriebe. «Der
Arbeitsschutz war pausenlos unterwegs, gerade in den Hotspots in
NRW.» Das derzeitige «System der industriellen Schlachtung» habe
keine Zukunft mehr, meinte Laumann.