Agrarministerin fordert Wandel in der Schlachtbranche

Hannover (dpa/lni) - Wegen der vielen Corona-Infektionen auf
Schlachthöfen nimmt Niedersachsens Agrarministerin die Branche in die
Pflicht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Praxis der
Werkverträge gehöre auf den Prüfstand und eine gerechte Entlohnung
müsse unbedingt gewährleistet werden, sagte Barbara Otte-Kinast (CDU)
am Mittwoch. «Fest steht: Es muss sich etwas ändern in der
Schlachtbranche!» Die Unternehmen sollten zudem ihre Pandemiepläne
überprüfen. «Wenn es in diesen besonderen Zeiten erforderlich ist, in

bestimmten Bereichen der Betriebe die Kapazitäten herunterzufahren,
um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, dann muss das
jetzt geschehen: zum Wohle der Mitarbeiter und der Allgemeinheit.»

In der Debatte um Billigfleisch laden Bundesagrarministerin Julia
Klöckner, Otte-Kinast und Nordrhein-Westfalens Ressortchefin Ursula
Heinen-Esser (alle CDU) am Freitag zu einem Branchengespräch. Mit
Vertretern von Tierhaltern, Schlachtereien, Ernährungswirtschaft,
Handel und Verbraucherschützern soll über Konsequenzen beraten
werden. Auch das Bundeskartellamt, Tierschützer und Tierärzte werden
zu dem Treffen erwartet.